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Wirtschaft: Radieschenspäne zum digitalen Plakat

WallDecaux preist neue Formen der Außenwerbung

Berlin - Die Werbebranche hat ihre ganz eigenen Bedürfnisse. Etwa Pflücksalate an Akaziendressing mit Radieschenspänen, Apfelspalten, Karottenstreifen, gebratenen Waldpilzen und Parmesanspänen. Mit solchen Leckereien versorgte WallDecaux am Donnerstagabend im Radialsystem in Berlin-Mitte ein paar hundert Werbemenschen. Diese Leute verfügen über Medienbudgets und wollen überzeugt werden von der Sinnhaftigkeit einer Plakatwerbung am Straßenrand oder in der U-Bahn. Weniger auf der Litfaßsäule, sondern auf den großen Flächen der sogenannten City Light Boards, die ständig wechselnde Werbebotschaften präsentieren können.

„Connecting out of home“ nennt Wall die aktuelle Roadshow, mit der in Berlin, Hamburg und München, Frankfurt am Main und Düsseldorf für die Außenwerbung geworben wird. „Ein Start in Berlin ist natürlich Ehrensache“, sagte Vorstandschef Daniel Wall im Radialsystem. Bester Laune erzählte er von den Erfahrungen mit dem neuen Wall-Eigentümer JC Decaux und dem gemeinsamen Vertrieb in der Bundesrepublik: Im ersten Halbjahr gab es ein zweistelliges Plus und 2011 werde, wie geplant, „das Jahr des Wachstums“. Weil „große Markenartikler stärker auf Außenwerbung setzen“. Und weil die Digitalisierung dem Plakatgeschäft einen Schub geben werde.

Im vergangenen Jahr digitalisierte Wall den Bahnhof Friedrichstraße. Die Werbescreens können jetzt ständig und je nach Tageszeit und Kundenwunsch andere Lockbotschaften senden. Von der Friedrichstraße als „Markenerlebniswelt im öffentlichen Raum“, sprach Wall-Vertriebsvorstand Andreas Prasse. „Wir sind da für Ihre Botschaft.“ Und zwar nicht als Werbeflächenverkäufer, sondern als „Kommunikationsberater“.

Die Botschaft von Wall an die Werbeprofis: Die Menschen werden immer mobiler (Smartphones!) und erledigen immer mehr Dinge draußen. Also sollte dort auch die Werbung sein. „Außenwerbung mit dem Kaufknopf“, meinte der Marketingchef. Und das funktioniert so: Der Konsument sieht unterwegs auf einer Wall-Werbefläche ein tolles Produkt und bestellt sich das sofort mit dem Smartphone. Zum Beispiel Tickets für Konzerte. Mit Hilfe der digitalen Technik will Daniel Wall den Anteil der Außenwerbung am deutschen Werbemarkt in den nächsten drei Jahren auf sechs Prozent oder eine Milliarde Euro steigern. Ein blendendes Geschäft. Alfons Frese

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