zum Hauptinhalt

Jukos-Ausverkauf: Rosneft kauft erneut aus der Konkursmasse

Für 6,8 Milliarden Dollar erhält der staatliche Rosneft-Konzern den Zuschlag für wichtige Förder- und Raffineriekomplexe und steigt damit zum größten Energiekonzern Russlands auf.

Moskau - Zu der aufgekauften Konkursmasse gehören unter anderem die sibirischen Unternehmensteile Tomskneft und VSNK sowie mehrere große Raffinerien wie die von Aschinsk und Angarsk. Die Auktion hatte bei einem Mindestgebot von 6,4 Milliarden Dollar begonnen. Die russische Regierung strebt seit langem an, die staatlichen Rohstoff-Konzerne gegenüber den privaten Konkurrenten zu stärken.

Absprache zwischen Rosneft und Gazprom?

Ende März hatte Rosneft bei den Versteigerungen des Jukos-Vermögens bereits einen großen Teil des Konzerns erhalten. Zudem hatte Rosneft bereits 2004 für etwa 9,4 Milliarden Dollar die Jukos-Fördertochter Yuganskneftegaz gekauft. Rosneft gilt auch als aussichtsreichster Bieter für die nächste Auktion, bei der am 10. Mai die wichtige Jukos-Fördertochter Samaraneftegaz unter den Hammer kommt. Einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Wedomosti" zufolge haben sich die Staatskonzerne Rosneft und Gazprom bereits über die Aufteilung der aktuellen und der kommenden Versteigerungsrunde verständigt.

Jukos war einst der größte Ölkonzern Russlands, den der Geschäftsmann Michail Chodorkowski in der Zeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 90er Jahre aufgebaut hatte. Chodorkowski wurde im Oktober 2003 festgenommen und in einem Berufungsprozess im September 2005 zu acht Jahren Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Nach neuen Anschuldigungen droht Chodorkowski eine Haftverlängerung auf insgesamt 15 Jahre. Sein Konzern wurde zerschlagen. Kritiker werfen dem Kreml vor, hinter dem Vorgehen gegen Chodorkowski stünden politische Motive. Auch europäische Konzerne wie der italienische Eni-Konzern haben sich bei den Versteigerungen schon Jukos-Vermögen gesichert. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false