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Wirtschaft: RWE will Kosten um eine weitere Milliarde senken

Künftiger Chef kündigt Sparkurs schon vor Amtsantritt an. Beschlüsse sollen im Juni gefasst werden.

Düsseldorf - Der künftige RWE-Chef Peter Terium dreht bereits ein halbes Jahr vor seinem Amtsantritt an der Kostenschraube. Der Sparkurs des bisherigen Amtsinhabers Jürgen Großmann bei dem vom Atomausstieg hart getroffenen Konzern reicht dem Niederländer, der im Juli die Führung übernehmen soll, nicht aus. Rund eine Milliarde Euro will Terium in den Jahren 2013 und 2014 zusätzlich einsparen. „Die Ergebnisverbesserung umfasst alle Bereiche des Konzerns“, heißt es in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Papier des Managers, der seit dem vergangenen Herbst dem Konzernvorstand angehört.

Einen schweren Konflikt mit den Arbeitnehmervertretern wie beim Konkurrenten Eon will Terium aber vermeiden. Veränderungen solle es nur gemeinsam mit den Mitarbeitern geben, heißt es in dem Schreiben mit dem Titel „RWE 2015 – Das Programm für die Zukunft unseres Konzerns“.

Eon und RWE stehen durch den Atomausstieg und infolge schwächelnder Gasgeschäfte erheblich unter Druck. Terium habe sein Konzept am Mittwoch vergangener Woche dem Konzernbetriebsrat vorgestellt, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. „Terium will das auf breite Schultern stellen“, sagte ein Gewerkschafter. Arbeitsgruppen sollen in den nächsten Monaten Details erarbeiten. Beschlüsse sollen im Juni gefasst werden, wenn der Vorstand mit den 300 Managern des Konzerns zu einem Treffen zusammenkommt.

Bereits Großmann hatte ein Sparprogramm vorangetrieben, mit dem der Versorger im Zeitraum von 2006 bis 2012 die Ausgaben um 1,5 Milliarden Euro senken will. LBBW-Analyst Bernhard Jeggle erklärte, die Ausweitung der Maßnahmen sei zwar keine Überraschung. Aber das Ausmaß gehe über die Erwartungen hinaus. Die RWE-Aktie war am Montag zeitweise größter Gewinner im Dax.

Terium will unter anderem Doppelarbeit im Konzern verringern und beim Einkauf und den IT-Aufwendungen sparen. Das Geschäft mit Ökostrom will der 48-Jährige ausbauen. rtr

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