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Schön bunt, und immer noch sehr profitabel: Samsung hat mit seinen Smartphones zwar weniger verdient, es sind aber immer noch mehr als vier Milliarden Euro - in einem Quartal.

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Samsung: Die Chinesen holen auf

Rund jedes dritte Smartphone der Welt wird in China verkauft. Weil dort einheimische Hersteller Samsung in die Zange nahmen, sinkt der Gewinn des Marktführers.

Smartphone-Marktführer Samsung hat unter dem Druck verschärfter Konkurrenz in China einen Gewinneinbruch erlitten. Der Gewinn des südkoreanischen Technologieriesen fiel im zweiten Quartal
2014 im Jahresvergleich um 19,5 Prozent auf 6,3 Billionen Won (rund 4,6 Milliarden Euro). Auch der starke Won trug zu dem Rückgang bei, wie Samsung am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz sank um 8,9 Prozent auf
52,4 Billionen Won. Samsung ist der weltgrößte Hersteller von Handys, Fernsehern und Speicherchips. In der Handy-Sparte, die mehr als die Hälfte des Samsung-Geschäfts ausmacht, fiel der Umsatz um gut 21 Prozent auf 27,5 Billionen Won. Der operative Gewinn brach sogar um fast 30 Prozent ein. Samsung verlor im vergangenen Quartal laut Marktforschern viel Geschäft im China an einheimische Anbieter wie Huawei und Lenovo. Nach
Berechnungen der Analysefirma IDC brachte dies Samsung sogar einen ungewöhnlichen weltweiten Absatzrückgang um vier Prozent auf 74,3 Millionen Smartphones. Die Südkoreaner selbst veröffentlichen keine Verkaufszahlen mehr.

Samsung kündigt ein Oberklasse-Smartphone an

Samsung will nun im niedrigen und mittleren Preisbereich in China gegen die Rivalen ankämpfen. Das könne zunächst weiter zu Lasten des Gewinns gehen, nach Absatzsteigerungen werde man aber wieder mehr
verdienen, hieß es. Außerdem sollen noch in diesem Jahr neue Oberklasse-Smartphones von Samsung auf den Markt kommen. Im Herbst dürfte es mit dem nächsten iPhone von Apple auch in diesem Bereich
starke Konkurrenz geben. Samsungs Geschäft mit Unterhaltungselektronik entwickelte sich dagegen etwas besser. Der Umsatz stieg um 1,7 Prozent auf 13 Billionen Won. Der operative Gewinn sprang um 79 Prozent auf 770
Milliarden Won hoch.

Samsung hatte zu Monatsbeginn bereits einen deutlichen Gewinnrückgang in Aussicht gestellt. Er fiel jedoch höher aus als von Analysten erwartet.

Sony rechnet nicht mehr mit einem Gewinn bei Smartphones

Unterdessen geht Sony davon aus, dass die Geschäfte in der Sorgensparte Smartphones und TV-Geräte noch schlechter laufen als bislang befürchtet. Wegen der schwachen Nachfrage und der zunehmenden Konkurrenz aus China senkte der japanische Elektronikkonzern am Donnerstag in beiden Bereichen die Absatzziele für das laufende Geschäftsjahr. Die Prognosen seien “ein bisschen zu aggressiv“ gewesen“, sagte Planungsdirektor Hiroki Totoki. Freude bereitete dem Konzern dagegen das Geschäft mit Spielkonsolen und Netzinfrastruktur. Vor allem deshalb verdoppelte Sony den operativen Gewinn im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 auf 69,8 Milliarden Yen (507 Millionen Euro) und übertraf damit auch die Erwartungen der Analysten.
Sony rechnet im Gesamtjahr jetzt nur noch mit einem Absatz von 43 Millionen statt 50 Millionen Smartphones und ein nur noch ausgeglichenes Ergebnis statt eines operativen Gewinns. Für Fernseher senkte der Konzern seine Prognose auf 15,5 Millionen von 16 Millionen verkaufte Geräte. An seinen Zielen für den Gesamtkonzern hielt Sony allerdings fest und erwartet weiter einen operativen Gewinn von 140 Milliarden Yen und unter dem Strich einen Verlust von 50 Milliarden Yen - der sechste Nettoverlust in Folge.
Sony will wegen der roten Zahlen seinen Schrumpfkurs noch verschärfen, früheren Angaben zufolge sollen 5000 der zuletzt weltweit 145.000 Stellen wegfallen. Ganze Geschäftsfelder sollen aufgegeben werden, etwa die angeschlagene PC-Sparte mit der Hauptmarke Vaio. Bei der Produktion von Fernsehern sucht der Konzern einen Partner. dpa

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