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IT-Branche: SAP hat Probleme mit neuer Software

Der Computerriese hat mit der neuen Mittelstandssoftware "Business By Design“ zu kämpfen: "Mangelhaft", klagen die Profis.

Frankfurt am Main - SAP kämpft mit unerwartet großen Problemen bei der neuen Mittelstandssoftware „Business By Design“. Das über das Internet zu nutzende Programm leide im realen Betrieb an mangelhafter Leistung, ist aus dem Umfeld des Softwareherstellers zu hören. Die Markteinführung werde sich wahrscheinlich verzögern. Damit gerät das avisierte Umsatzziel für „Business By Design“ von einer Milliarde Dollar im Jahr 2010 in Gefahr. „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis dieses Ziel gekippt wird“, heißt es im SAP-Umfeld. Ob dies bereits bei der Vorlage von Quartalszahlen am kommenden Mittwoch geschehen wird, ist offen. SAP verweist darauf, dass man wegen der bevorstehenden Geschäftszahlen nichts zu der Entwicklung in einzelnen Bereichen sagen könne.

Zwar hätte eine Verschiebung des Marktstarts von „Business By Design“ keinen direkten Einfluss auf die Zahlen von SAP in diesem Jahr. Allerdings ist die Software der große Hoffnungsträger der Zukunft. Das Wachstumspotential im Kerngeschäft mit Software für Konzerne wird sich in den kommenden Jahren abschwächen, weil die meisten Großunternehmen mit solchen Systemen ausgestattet sind. Deshalb blickt SAP wie alle Softwarehersteller auf den Mittelstand.

Um den kleineren Firmen die Scheu vor den hohen Anfangsinvestitionen in Firmensoftware zu nehmen, setzen die Softwareanbieter verstärkt auf Programme, die gegen eine Miete über das Internet genutzt werden können. Vorbild ist die US-Firma Salesforce.com, die ihr Kundenmanagement-System ausschließlich über diesen Weg vertreibt und damit sehr erfolgreich ist. Das lockt andere Firmen an. Microsoft hat angekündigt, sein Portfolio in der Richtung ausbauen zu wollen.

SAP hat mit „Business By Design“ ein völlig neues Produkt entwickelt, um sich einen Teil des Marktes zu sichern. Der wird nach Ansicht von Marktforschern rasant wachsen. Die Gartner Group erwartet, dass das weltweite Marktvolumen für solche Produkte von 5,1 Milliarden Dollar 2007 auf bis zu 11,5 Milliarden Dollar im Jahr 2011 steigen wird. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die auf dem SAP-Produkt lasten. Der Konzern hat die Software in den letzten Monaten bei Pilot- Kunden installiert, kommt dabei aber langsamer voran als erwartet. jkn (HB)

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