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Bundesbildungsbericht: Schulabgänger häufig nicht ausbildungsreif

Die Bundesregierung ist besorgt über die mangelnde Ausbildungsreife vieler Jugendlicher. Der Bundesbildungsbericht zeigt einen alarmierenden Trend. Nach wie vor verlassen zu viele die Schule ohne Abschluss.

Berlin - Jeder fünfte Ausbildungsvertrag (21,5 Prozent) wird vorzeitig gelöst. Dies geht aus dem Entwurf des „Berufsbildungsberichts 2010“ der Bundesregierung hervor.

Der Anteil der Jugendlichen, die zwischen Schule und Eintritt in die Berufsausbildung zunächst einen ergänzenden Grundbildungskurs besuchen, wird in dem Bericht für das Jahr 2008 mit 47,3 Prozent beziffert. 2005 lag dieser Anteil laut Bericht sogar bei 55 Prozent. Nach Aussage des Bundesbildungsministeriums könne daraus allerdings nicht der Schluss gezogen werden, dass damit fast jeder zweite Schulabgänger eines Jahrganges „nicht ausbildungsreif“ sei.

„Die genannte Referenzgröße von 47,3 Prozent umfasst nämlich nicht nur Schulabgänger aus dem Jahre 2008, sondern auch Abgänger aus früheren Jahren“, heißt es in einer Stellungnahme des Ministeriums vom Mittwoch. In dem Bericht heißt es: „Nach wie vor erreicht eine große Zahl junger Menschen weder den Schulabschluss noch eine voll qualifizierende Ausbildung.“ Wegen der geburtenschwachen Schulabgängerjahrgänge werde die deutsche Wirtschaft aber „schon bald jeden jungen Menschen brauchen“. Die Regierung fordert deshalb sowohl von den Unternehmen als auch von der Bildungspolitik der Länder, sich verstärkt dieser Gruppe anzunehmen – „schon aus Eigeninteresse für die eigene Fachkräftesicherung“.

Zunehmend klagten Unternehmen über Schwierigkeiten, für Ausbildungsplätze geeignete Bewerber zu finden, heißt es in dem Bericht weiter. Als Hauptursache werde „mangelndes Leistungsvermögen und die unzureichende schulische Qualifikation der Bewerber“ genannt. „Die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger ist ein großes Problem“, bestätigte Christoph von Knobelsdorff, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Berlin. Auch die IHK erhielte permanent entsprechende Rückmeldungen aus den Berliner Betrieben. dpa/Tsp

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