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Wirtschaft: Schwer verunsichert

Die Attacken haben Versicherungen ihre Grenzen gezeigt

Bis zu 60 Milliarden US-Dollar müssen die Versicherungen weltweit wegen der Anschläge vom 11. September zahlen. Die genaue Summe weiß bis heute keiner, sagt Gabriele Hoffmann, Sprecherin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Doch der Schock für die Versicherer war immens. Seit dem 11. September hat sich die Risikoeinschätzung für fast alle Policen verändert, die Unternehmen bis dahin bei den Versicherungen erwerben konnten. Die Versicherungswirtschaft stieß an ihre Grenzen – Pleiten bei weiteren Anschlägen sind nicht auszuschließen. „Kein Mensch hatte sich vorstellen können, was möglich ist,“ sagt Hoffmann. Vorher waren Terrorschäden in der Industrieversicherung fast automatisch mitversichert. „Man hat sie einfach nicht als Risiko wahrgenommen“, sagt Hoffmann. Nach den Anschlägen war damit Schluss. Die Versicherungen kündigten den Terrorschutz aus den Policen heraus – und forderten den Staat auf, die Risiken mitzutragen. Das ist jetzt in Deutschland erfolgt. Erst Anfang September gründeten die Bundesregierung und die Versicherungswirtschaft die Extremus AG, die als Rückversicherer für Terrorschäden auftritt. Neben den großen deutschen Versicherern wie die Allianz, Münchener Rück oder Gerling sind auch internationale Konzerne wie die französische Axa oder die schweizer Swiss Re dabei. Insgesamt sind es mehr als 50 Versicherer.

Jetzt können sich Industrieunternehmen wieder gegen Terror versichern. Die Privatwirtschaft trägt Risiken von drei Milliarden Euro – 1,5 Milliarden die deutschen Versicherer, 1,5 Milliarden die internationalen. Sollte durch Terror ein Schaden entstehen, der höher ist, springt der Staat ein und steuert bis zu zehn Milliarden Euro bei. hop

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