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Gewinnwarnung: Schwere Zeiten für Motorola

Handy-Hersteller Motorola erwartet wegen Problemen in seiner Mobilfunk-Sparte einen Quartalsverlust und schlechtere Ergebnisse im gesamten Jahr. Grund seien schwächere Verkaufszahlen und niedrigere operative Gewinne.

Schaumburg - Zugleich nahm das unter erheblichem Druck stehende Unternehmen wichtige Änderungen in der Führungsriege vor. Motorola erhält einen Präsidenten, der die Tagesgeschäfte führen soll. Außerdem wird der Finanzchef ausgewechselt.

Motorola erwartet im ersten Quartal 2007 einen Verlust von sieben bis neun Cent je Aktie und nur einen Umsatz von 9,2 bis 9,3 Milliarden Dollar (7,0 Mrd Euro). Die Wall Street hatte einen Quartalsgewinn und einen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Dollar erwartet. Die Motorola-Aktien fielen nachbörslich um 5,4 Prozent auf 17,72 Dollar. Im Gesamtjahr würden Umsatz und Profitabilität erheblich unter früheren Prognosen liegen, warnte Motorola.

Motorola-Konzernchef Edward J. Zander ernannte Greg Brown zum Präsidenten des Unternehmens. Brown ist damit für alle Hauptsparten zuständig. Er hatte bisher die erfolgreiche Netzwerk- und Unternehmensgeschäfts-Sparte geführt. Die Leistung der Mobilgeräte-Sparte sei nicht akzeptabel. Man wolle wieder die Gewinnzone erreichen, betonte Zander. Verwaltungsratsmitglied Thomas J. Meredith wurde mit Wirkung vom 1. April zum amtierenden Finanzchef ernannt. Meredith war früher lange Dell-Finanzchef gewesen. Der jetzige Finanzchef David Devonshire legt das Amt nieder.

Größere Aktienrückkäufe geplant

Außerdem beschleunigt und erweitert Motorola auch das Aktienrückkaufprogramm von 2 auf 7,5 Milliarden Dollar. Der amerikanische Investor Carl Icahn, der sich mit mehr als zwei Prozent an Motorola beteiligt hatte, verlangte, dass das Unternehmen die hohen liquiden Mittel zu größeren Aktienrückkäufen einsetzen sollte.

Motorola, die Nummer zwei im Handy-Markt nach Nokia, leidet unter dem harten Wettbewerb und einem schwierigen preislichen Umfeld. Dies gilt vor allem bei den einfacheren Produkten. Motorola hatte versucht, sich aus Preiskämpfen um jeden Preis herauszuhalten und wollte die Gewinnmargen verbessern, nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr seinen globalen Marktanteil massiv ausbauen konnte. Diese Strategie hatte jedoch rasch zu einer starken Belastung des Handy-Geschäfts geführt. Motorola hat auch bei hochwertigen UMTS-Handys und seinen dünnen Razr-Erfolgsmodellen viel stärkere Konkurrenz bekommen. (tso/dpa)

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