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Wirtschaft: Siemens steht vor der Kernfrage

Berlin - Siemens ist sein Atomgeschäft los – und kann nun wieder ins Atomgeschäft einsteigen. Ein Schiedsgericht verpflichtete Siemens in dem seit Monaten dauernden Streit, seinem ehemaligen Partner Areva 648 Millionen Euro zu zahlen.

Berlin - Siemens ist sein Atomgeschäft los – und kann nun wieder ins Atomgeschäft einsteigen. Ein Schiedsgericht verpflichtete Siemens in dem seit Monaten dauernden Streit, seinem ehemaligen Partner Areva 648 Millionen Euro zu zahlen. Zudem darf Siemens den Franzosen bis September 2013 auf dem Gebiet der Kerntechnik keine Konkurrenz machen.

Siemens hatte die Partnerschaft mit Areva 2009 gekündigt, um eine aktivere Rolle im Atomgeschäft zu spielen. Dazu vereinbarte Siemens eine Partnerschaft mit dem russischen Konzern Rosatom. Doch Siemens und Areva konnten sich über die Modalitäten der Trennung nicht einigen. Mitte März hatte Areva für seinen Anteil an dem Joint-Venture 1,62 Milliarden Euro an Siemens gezahlt. Nun muss Siemens 648 Millionen Euro plus Zinsen an Areva zurückzahlen, weil nicht alle vertraglichen Pflichten erfüllt worden seien.

Offen ist, ob Siemens tatsächlich mit Rosatom ins Geschäft kommt. Man werde mit den Russen die Konsequenzen aus dem Schiedsspruch erörtern, sagte ein Siemens-Sprecher. In der Diskussion würden auch die Atom-Katastrophe in Japan, das Marktumfeld und die gesellschaftliche Debatte eine Rolle spielen.

Derweil muss Siemens offenbar um den Auftrag für zehn Schnellzüge fürchten, die im Kanaltunnel fahren sollen. Auf der Strecke müsse es einen offenen Wettbewerb geben, mahnte das Bundesverkehrsministerium. Frankreich will nicht akzeptieren, dass Siemens im Januar den Auftrag für die Züge bekommen hat, nicht der Alstom-Konzern. Paris bemängelt, dass der deutsche Zug den Sicherheitsanforderungen im Tunnel nicht entspricht. Die Deutschen kontern, die Franzosen wollten den Markt abschotten. vis/brö

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