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Facebook hatte WhatsApp vor fünf Jahren für 19 Milliarden Dollar gekauft.

© Martin Gerten/dpa

Spionage-Software auf Smartphones: WhatsApp schließt massive Sicherheitslücke

Per WhatsApp-Anruf konnten Hacker Spionagesoftware auf Smartphones installieren. Medienberichten zufolge wird eine israelische Firma verdächtigt.

Von Laurin Meyer

Der Chatdienst WhatsApp hat eine Sicherheitslücke geschlossen, durch die Überwachungs-Software auf Smartphones installiert werden konnte. Hacker hatten ein Schadprogramm durch einen WhatsApp-Anruf in das Gerät einschleusen können, berichten die "Financial Times" und das Online-Magazin "TechCrunch".

Der Facebook-Konzern, zu dem der Dienst gehört, gehe davon aus, dass nur vereinzelt Nutzer betroffen seien. Den Nutzern werde empfohlen, ein Update zu installieren.

Hinter dem Angriff steht den Medienberichten zufolge die israelische Firma NSO, die Spionagetechnik an Regierungen verkauft. Aufgefallen war die Lücke am Wochenende, als ein Londoner Menschenrechtsanwalt verdächtige WhatsApp-Anrufe auf seinem Smartphone bemerkte und sich daraufhin an Sicherheitsexperten der Universität Toronto wandte.

Pikanterweise sei der Anwalt an mehreren Gerichtsverfahren gegen NSO beteiligt gewesen. Das Unternehmen wiederum erklärte gegenüber der "Financial Times", es setze die Technologien nicht selbst ein. Dies werde nur durch Geheimdienste und Sicherheitsbehörden getan.

In der Vergangenheit stand WhatsApp wegen anderer Sicherheitslücken immer wieder in der Kritik. Mit einer Reihe von Maßnahmen hat der Dienst nachgebessert. Seit 2016 sind etwa alle Chats durch die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt.

Nachrichten können also ausschließlich vom jeweiligen Sender und Empfänger gelesen werden. Datenschützer kritisieren aber nach wie vor den Datenaustausch zwischen WhatsApp und dem Mutterkonzern Facebook. Darunter fallen etwa die Telefonnummern der Nutzer. (mit Reuters)

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