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Mixed race group of creative people meeting in the office and discussing. Creative people looking at project plans laying on floor of modern workplace.

© Getty Images/iStockphoto / jacoblund

Start-up-Szene: Deutlich weniger Gründungen 2022

Die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten gehen auch am Startup-Ökosystem nicht spurlos vorbei.

Die Gründungsaktivität von Start-ups in Deutschland ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Während 2021 noch 3196 Unternehmen neu gegründet wurden, sank der Wert 2022 um 18 Prozent auf 2618 Gründungen. Im zweiten Halbjahr ist der Rückgang mit 33 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum besonders stark. Damit handelt es sich um das schwächste Halbjahr seit Beginn der Erfassung im Jahr 2019. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Startup-Bundesverbandes und des Infoportals startupdetector hervor.

„Gegen die schwierige konjunkturelle Lage ist auch das Start-up-Ökosystem nicht immun“, so Magdalena Oehl, stellvertretende Vorsitzende des Verbands. Anfang des Jahres berichtete die Prüfungsgesellschaft EY in ihrem Start-up-Barometer, dass Investitionen in deutsche Start-ups 2022 bundesweit um rund 43 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro einbrachen. Dabei war 2022 trotz allem das zweitbeste Jahr für Start-ups seit Erhebung der Daten.

Laut Bericht des Bundesverbands gingen die Gründungen am stärksten zurück in den Branchen E-Commerce (minus 39 Prozent), Industrie (minus 26 Prozent) und Software (minus 26 Prozent). Ein deutliches Wachstum können nur Krypto-Sektor (plus 65 Prozent) und Umwelttechnologien (plus 14 Prozent) verzeichnen.

Regional ergaben sich starke Unterschiede. Insbesondere die Stadtstaaten Hamburg (minus 31 Prozent) und Berlin (minus 29 Prozent) sowie Baden-Württemberg (minus 29 Prozent) verlieren deutlich. Trotzdem bleiben die beiden Stadtstaaten mit einem Viertel aller Gründungen wichtige Cluster für das Ökosystem. Auf Städteebene liegt die Landeshauptstadt München mit 14,5 Gründungen pro 100.000 Einwohner*innen erstmals vor Berlin (13,6). Laut Bericht profitiert die Stadt vor allem von ihrem universitätsnahen Ökosystem. Das habe auch in anderen Universitätsstädten, wie Aachen, Heidelberg oder Karlsruhe eine positive Wirkung auf Unternehmensgründungen.

Der Bericht „Next Generation – Start-up-Neugründungen in Deutschland“ fasst halbjährlich zentrale Erfolgsindikatoren des deutschen Start-up-Ökosystems zusammen. Grundlage sind die von startupdetector erfassten Daten zu Start-up-Neugründungen in Deutschland, die auf Handelsregisterbekanntmachungen beruhen und seit 2019 erhoben werden.

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