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© Thilo Rückeis

MEIN ERSTES GELD: Steine klopfen für den Simca

Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting erzählt, wie er sein erstes eigenes Geld verdient hat.

Ich habe erst als Schüler in Bad Harzburg und dann als Student mehrere Jobs gehabt. Anfangs habe ich in einer Zubehörfirma für VW gearbeitet und dort Sachen verpackt. Später war ich in einer Papierfabrik im Drei-Schichten-System. Und mein dritter Job war im Steinbruch. Von meinem Geld habe ich den Sprit bezahlt für mein Auto. Zu dem war ich unmittelbar nach dem Abitur so gekommen: Ich hatte von einer Tante einen großen Steinway-Flügel geerbt, aber leider habe ich kein Verhältnis zum Klavierspielen. Also habe ich den Flügel verkauft – der steht heute noch im Casino von Bad Harzburg – und mir davon einen kleinen Simca angeschafft. Mein Vater sagte: Das kannst Du machen, aber Du bekommst von mir kein Geld für die laufenden Kosten. Also habe ich Sprit, Versicherung und Steuern durch meine Jobs verdient. Das war ganz schön mühselig, vor allem die Schichtarbeit: Es ist kein Spaß, morgens um fünf Uhr mit dem Fahrrad zum Bahnhof zu radeln, dann in den Bus zu steigen und zur Arbeit zu fahren… Die Nachtschichten fielen mir leichter: Wenn ich um sechs Uhr morgens fertig war, kam ich um halb sieben zu Hause in Bad Harzburg an und ging durch die leeren Straßen nach Hause – das war ein gutes Gefühl, Feierabend zu haben, wenn die anderen gerade erst mit der Frühschicht beginnen.

Aufgezeichnet von Lars von Törne

Ehrhart Körting (SPD) ist seit 2001 Berliner Innensenator. Der gebürtiger Berliner wuchs in Bad Harzburg auf, studierte Jura in Berlin und München und lebt heute mit seiner Familie in Potsdam.

Ehrhart Körting Berliner Innensenator

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