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Wirtschaft: Streikdrohung und Demos begleiten Tarifverhandlungen

HAMBURG .Begleitet von Demonstrationen haben in vier Metall-Tarifbezirken und in der Banken-Branche am Montag die Tarifverhandlungen begonnen.

HAMBURG .Begleitet von Demonstrationen haben in vier Metall-Tarifbezirken und in der Banken-Branche am Montag die Tarifverhandlungen begonnen.Ein Fluglotsen-Warnstreik auf den Regionalflughäfen Dortmund und Braunschweig führte am Morgen zu Verspätungen im Luftverkehr.Die Lotsen wollen Verhandlungen über eine Ruhestandsregelung voranbringen.Für die Metallbeschäftigten in Bayern, Baden-Württemberg sowie dem Bezirk Hannover in Niedersachsen und dem Bezirk Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland war am Montag der Auftakt der Tarifrunde.Der IG-Metall-Chef von Niedersachsen, Hartmut Meine, drohte mit Warnstreiks.Er kündigte Arbeitskampfmaßnahmen für den Fall an, daß am Ende der Friedenspflicht kein "akzeptables Ergebnis" am Verhandlungstisch zustande kommen solle.Auch Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer hatte bereits Streiks angedroht, wenn bis Ende Januar kein Ergebnis erzielt werde.Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Einkommen.Am Nachmittag wurden die Gespräche ohne Ergebnis auf den 22.Januar vertagt.

Die Metallarbeitgeber im Südwesten schlugen vor, neben einer Grundentgelterhöhung einen Einmalbetrag zu zahlen.Firmen sollten die Möglichkeit haben, bei schlechter Ertragslage von diesem Betrag nach unten abzuweichen, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Metallindustrie Baden-Württemberg (VMI), Klaus Fritsche.Dieser Arbeitgebervorschlag hatte bereits in der vergangenen Woche in Nordrhein-Westfalen bei den Tarifverhandlungen für Zündstoff gesorgt.

Zum Auftakt der Tarifrunde für die rund 470 000 Beschäftigten der deutschen Banken verliehen etwa 50 Demonstranten vor dem Tagungshotel in Frankfurt ihren Forderungen Nachdruck.Außerdem protestierten sie gegen Pläne, das Weihnachtsgeld zu streichen.Die Verhandlungen blieben ohne Ergebnis und wurden auf den 28.Januar vertagt.Im Einzelhandel soll der bayerische Pilotabschluß zur Altersteilzeit bundesweit gelten.Arbeitgeber und Gewerkschaften hätten sich bereits auf eine direkte Übernahme in allen Tarifgebieten geeinigt, sagte der bayerische Vorsitzende der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), Sepp Rauch, in München.Die 380 000 Beschäftigten können künftig ab 55 Jahren Altersteilzeit beantragen.Wer nur noch die Hälfte arbeitet, bekommt der Regelung zufolge 82,5 Prozent des Vollzeit- Nettoeinkommens.

Die Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) will bei ihrer nächsten Lohnrunde vor allem für eine tarifliche Zusatzrente kämpfen.In einem Interview bezeichnete IG-BAU-Chef Klaus Wiesehügel eine Lohnforderung von 6,5 Prozent nach dem Vorbild der IG Metall für die Bauwirtschaft als "nicht intelligent".

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