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In der kommenden Woche soll es wieder Streiks bei den großen Regionalverkehrs-Konkurrenten der Deutschen Bahn geben.

© dpa

Tarifkonflikt: Lokführer bei Bahn-Konkurrenten streiken seit Montagfrüh

Erneut bleiben viele Pendler auf den Bahnsteigen stehen - diesmal trifft es die Kunden der großen Bahn-Konkurrenten. Die GDL demonstriert Kampfeswillen. Eine Lösung ist nicht in Sicht, der Konflikt ist verfahren.

Lokführer-Streiks bei den großen Bahn-Konkurrenten haben am Montag Pendler und Reisende in vielen Teilen Deutschlands getroffen. Der für 24 Stunden angesetzte Arbeitskampf mit Schwerpunkt Norddeutschland begann um 2:30 Uhr. Betroffen sind die sechs Unternehmen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn sowie deren Tochtergesellschaften. Nicht gestreikt wird im Fernverkehr und bei der Deutschen Bahn - der Konzern verhandelt wieder mit den Lokführern.

"Bundesweit befinden sich mehr als 150 Lokführer aus 26 Unternehmen im Ausstand", sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Morgen in Leipzig. In den ersten Stunden des Streiks seien 90 Prozent der Züge der bestreikten Unternehmen betroffen gewesen. Die GDL will einheitliche Standards für alle Lokführer durchsetzen. "Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit", sagte der Vorsitzende der Lokführer-Gewerkschaft GDL Berlin-Sachsen-Brandenburg, Frank Nachtigall. Auch sollten Lokführer bei einer vom Dienst verursachten Berufsunfähigkeit Fürsorge erhalten - "zum Beispiel nach traumatischen Ereignissen".

Im Norden müssen Fahrgäste der Bahnunternehmen AKN, Metronom und der Nord-Ostsee-Bahn den ganzen Montag über mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Bei der AKN im südlichen Schleswig-Holstein seien alle drei Linien betroffen: "Tausende Pendler, darunter Berufstätige, Schüler und Studenten sind betroffen", sagte ein AKN-Sprecher. Auch bei der Nord-Ostsee-Bahn wurden mehrere Strecken bestreikt.

In Hessen war unter anderem die Hessische Landesbahn (HLB) mit Strecken im Bereich Limburg und im Rhein-Main-Gebiet betroffen. Auch Züge der Verkehrsgesellschaften Vectus und Cantus fuhren nicht. Der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Norbert Quitter sprach von einer sehr guten Beteiligung: "Die Kollegen sind wirklich sauer." Zugausfälle gab es auch in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Wenig betroffen waren am frühen Morgen Pendler und Reisende in Bayern. In Baden-Württemberg standen viele Züge der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Raum Karlsruhe still - bis zu 80 Prozent der Stadtbahnlinien fiel aus. Zunächst keine Auswirkungen hatte der Streik nach GDL-Angaben im Saarland und in Rheinland-Pfalz.

Die Deutsche Bahn wird nicht bestreikt, weil Konzern und Lokführer wieder verhandeln. Die Konkurrenten der Bahn hatten dagegen seit der letzten Streikwelle keine neue Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Zu den laufenden Verhandlungen mit der Deutschen Bahn äußerte sich GDL-Chef Weselsky zuversichtlich. Er rechne damit, dass es innerhalb der kommenden 14 Tage ein Ergebnis geben könne. "Der Teufel liegt jedoch noch im Detail." (dpa)

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