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Wirtschaft: Teil einer "runderneuerten" Altersvorsorge

Investmentbranche hofft auf Schub durch Pensionsfonds / Weltbank am Konzept interessiertVON ROLF OBERTREIS FRANKFURT (MAIN).Mittlerweile zeigt sogar die Weltbank Interesse: Das von der deutschen Investmentbranche angestoßene Konzept für Pensions-Sondervermögen als Möglichkeit zur privaten Altersvorsorge hat gute Chancen, von der Weltbank auch in anderen Länder als beispielhaft angepriesen zu werden.

Investmentbranche hofft auf Schub durch Pensionsfonds / Weltbank am Konzept interessiertVON ROLF OBERTREIS

FRANKFURT (MAIN).Mittlerweile zeigt sogar die Weltbank Interesse: Das von der deutschen Investmentbranche angestoßene Konzept für Pensions-Sondervermögen als Möglichkeit zur privaten Altersvorsorge hat gute Chancen, von der Weltbank auch in anderen Länder als beispielhaft angepriesen zu werden.Rolf Passow, Chef des Deutschen Investment-Trustes (DIT), der Investmenttochter der Dresdner Bank, fühlt sich jedenfalls durch die jüngste Anfrage aus Washington bestätigt und erwartet einen neuen Schub für die Branche.Dabei sind nach Ansicht Passows, derzeit auch Sprecher des Branchenverbandes BVI, Pensions-Sondervermögen nur ein Teil einer "runderneuerten" Altersvorsorge.Dazu gehöre neben der stärkeren privaten Vorsorge auch eine Reform der gesetzlichen Rente hin zu einer Grundversorgung und das Einfrieren der Beiträge, da die Lohnnebenkosten schon viel zu hoch seien. Ab 1.Januar 1998 sollen die neuen Pensionsfonds, die auch in Aktien investieren dürfen, zugelassen werden.Spätestens im nächsten Frühjahr dürften die ersten Offerten dieser, so Passow, "derzeit modernsten Anlageform für private Altersvorsorge" vorliegen.Der DIT-Chef verspricht sich im übrigen auch gute Chancen für das neue Produkt, weil auch das System der betrieblichen Altersvorsorge erhebliche Schwächen aufweise.Es sei etwa eine "willkürliche Hürde", daß Betriebsrenten alle drei Jahre an die Inflationsrate angepaßt werden müßten.Es gebe damit in Deutschland "zwei immer schwächer werdende Säulen der Altersvorsorge, denen zugleich noch keine entsprechend starke Bereitschaft zur Privatinitiative gegenüber steht." Der Staat könne und solle "dem Bürger für seinen Lebensabend keinen Vollkaskoschutz" bieten.Im übrigen sei bei den privaten Haushalten bei einem Vermögen von fünf Billionen DM, das jährlich um 350 Mrd.DM wachse, genug Geld vorhanden, um selbst etwas für das Alter auf die Seite zu legen.Passow plädiert im übrigen auch für eine stärkere Förderung der Aktienanlage gegenüber der Anlage in festverzinslichen Wert- und vor allem Staatspapieren."Derzeit kaufen die Anleger Schulden, aber kein Wachstum." Deshalb soll es bei den neuen Pensionsfonds abgestufte Angebote geben, bei denen je nach Bedarf der Anleger mehr oder weniger Kapital in Aktien investiert.Die Produkte würden generell so gestaltet, "daß sie sich fast selbst verkaufen". Konflikte der Investmentbranche mit den Lebensversicherungen hat es nach Einschätzung von Passow nie gegeben.Die Lebensversicherer seien zwar Vorreiter bei der privaten Altersvorsorge, aber "es ist Platz für zwei".Doch die Bedenken bei den Versicherern sind da.Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lehnt eine staatliche Anerkennung der Pensionssondervermögen als Mittel zur Altersvorsorge weiterhin ab.Diese Fonds seien ganz normale Substanzwertfonds mit allen Chancen und Risiken.Für die Altersvorsorge seien sie untauglich.

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