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© dpa

Handy: Telefonieren war gestern

Heute können Mobiltelefone alles Mögliche. In den Online-Softwareläden der Hersteller gibt es Tausende von Anwendungen.

Es ist ausgestorben: In den 80er Jahren kam es auf den Markt; mit ihm konnte man unterwegs telefonieren, nicht mehr und nicht weniger – jedenfalls dann, wenn man nicht in einem der vielen Funklöcher hing. Doch das Mobiltelefon von damals ist verdrängt worden von Alleskönnern, die im Werbejargon Smartphone oder Multimediahandy heißen. Auch mit ihnen kann man telefonieren und SMS senden. Dazu kommen aber – je nach Modell – Kamera, Internetzugang, Musikspieler, Mailprogramm, Spiele, Touchscreen oder Volltastatur.

Wer noch mehr will, als serienmäßig geliefert wird, kann sein Smartphone mit zusätzlicher Software erweitern. Vorreiter ist Apple: der Hersteller eröffnete im Juli 2008 den „App Store“. Im Internet stehen hier mehr als 65 000 Anwendungen zum Herunterladen für das iPhone und den iPod Touch zur Verfügung. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Wettervorhersagen, Programme, die mit GPS-Unterstützung Bus- und Bahnverbindungen suchen, Klanginstallationen, Spiele und Sinnloses wie die Bierglassimulation iBeer. Die Nutzer scheinen begeistert: Sie haben innerhalb eines Jahres über 1,5 Milliarden Programme und Spiele auf ihre Handys geladen. Einige sind gratis, andere kostenpflichtig und mitunter sogar bis zu 700 Euro teuer.

Etliche Anbieter haben das Erfolgsmodell kopiert. Im Oktober 2008 startete Google seinen „Android Market“ für Handys mit dem Android-Betriebssystem; Nokia und der Blackberry-Hersteller RIM eröffneten ihre Online-Softwareläden diesen Sommer. Bei Apple lassen sich die Programme direkt oder vom PC auf das Handy laden, die Konkurrenz bietet nur den Download aufs Handy.

Die Stiftung Warentest hat im internationalen Gemeinschaftstest zehn Multimediahandys mit Musikspieler, Kamera und Speicher sowie sieben Smartphones mit Buchstaben-Volltastatur verglichen. Das wichtigste Testkriterium in beiden Produktgruppen waren – ganz und gar altmodisch – die Telefonfunktionen. Zudem prüften die Tester wie gut Kamera und Musikspieler arbeiteten sowie Bedienung, Akkuqualität und die Vielseitigkeit der Geräte. Bei den Smartphones wurde verglichen, wie gut der Nutzer im Internet surfen und mit E-Mails arbeiten konnte.

Das beste Smartphone war das Nokia N97. Die Tester lobten die Vielseitigkeit des Geräts: es besitzt zu Tastatur und Touchscreen eine Handschrifterkennung. Die Kamera lieferte gute Bilder, hatte jedoch eine lange Auslöseverzögerung. Der Musikspieler war einer der besten im Test. Schwächen zeigte das Nokia allerdings beim Surfen: hier gab es nur die Note „befriedigend“.

Ebenfalls „gut“ waren die preiswerteren Geräte Blackberry Bold 9000, Vodafone/HTC Magic und das HTC Touch Diamond 2. Das getestete iPhone war das beste zum Surfen: der Browser war leicht zu bedienen und zeigte weniger Darstellungsfehler als die anderen. Insgesamt erhielt das Gerät wegen Mängeln bei der Handhabung nur die Note „befriedigend“. Zudem ist fürs Inbetriebnehmen ein PC mit iTunes-Software nötig.

Die Multimediahandys schnitten fast alle „gut“ ab. Nur das Sony Ericsson W395 konnte nicht mithalten: Bei geringer Beleuchtung waren die Fotos der Kamera nicht überzeugend, der Musikspieler konnte keine MP3-Musik abspielen, die mit dem Windows-Mediaplayer erstellt wurde. Auch die Akkuleistung und die Sprachqualität waren wie das Gesamturteil nur „befriedigend“. Das beste Multimediahandy im Test war ebenfalls von Sony Ericsson: das W705 überzeugte durch wenig Gewicht, große Vielseitigkeit und einen guten Musikspieler. Wer sein Handy in Zukunft auch noch unter Extrembedingungen nutzen will, sollte zum Samsung B2100 greifen: Das „gut“ getestete Outdoor-Handy hält Stöße und Spritzwasser aus und hat eine eingebaute Taschenlampe.

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