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Wir waren’s nicht.

© dpa

Übernahme: Sparkassen entlasten die Landesbanken

Die Institute der deutschen Sparkassen übernehmen die Verbundbank Deka um zusätzliche Gelder für die Landeskassen bereitzustellen.

Frankfurt am Main - Die deutschen Sparkassen stehen vor einer milliardenschweren Übernahme: Noch in diesem Jahr wollen sich die 429 Institute den Fondsdienstleister Dekabank komplett einverleiben und damit den Landesbanken eine zusätzliche Finanzspritze zukommen lassen. „Wir werden dieses Ziel 2011 realisieren“, sagte Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am Mittwoch auf der Jahres-Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Dies sei ein ähnlich bedeutsamer Schritt wie die Übernahme der Landesbank Berlin im Jahr 2007: „Das ist für die Sparkassen eine der wichtigsten Zukunftsgestaltungen der letzten Jahre.“

Die Sparkassen halten bereits 50 Prozent der Anteile der Dekabank, die andere Hälfte liegt bei den Landesbanken. Gut 2,3 Milliarden Euro muss für die Übernahme aufgebracht werden. Eine Milliarde soll die Dekabank selbst aus ihrem Eigenkapital beisteuern. Das Institut gehört mit einem Marktanteil von gut 17 Prozent zu den größten Investmentfonds-Anbietern in Deutschland. Die Sparkassen sind ihr einziger Vertriebskanal. Die Dekabank verwaltete Ende September 2010 ein Vermögen von mehr als 158 Milliarden Euro.

Wegen der schwachen Finanzlage etlicher Landesbanken war die Frage aufgekommen, wie die Sparkassen die Institute stützen könnten. „Jetzt setzen wir durch die Komplettübernahme erhebliches Eigenkapital bei Landesbanken frei,“ sagte Haasis. Mit der Übernahme bewiesen die Sparkassen erneut ihre Verantwortung für den gesamten Sektor. Zwar hätten auch die Landesbanken nach der Krise Staatshilfen erhalten. Die Sparkassen als Eigentümer aber hätten „erhebliche Beiträge“ zur Sanierung erbracht, etwa durch die geplante Gründung einer Verbundbank aus den Resten der WestLB. Damit „unterscheiden sich die Sparkassen ganz grundlegend von den Eigentümern börsennotierter Banken, bei denen ein derartiges Ereignis nicht feststellbar ist“, sagte der DSGV-Präsident.

Die 429 Sparkassen sind offenbar in der Lage, weitere Lasten abzufangen. Vor Steuern erwirtschafteten sie 2010 einen Gewinn von 4,5 Milliarden Euro, 700 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Der Überschuss nach Steuern stieg von 1,5 auf 2,1 Milliarden Euro.

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