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Wirtschaft: Umsatz von Lindt schmilzt

Starker Franken belastet den Schweizer Schokoladenhersteller

Zürich - Der starke Franken macht dem Schweizer Schokoladenspezialisten Lindt & Sprüngli einen Strich durch die Rechnung. In lokalen Währungen stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um 6,1 Prozent. Aus dem Plus wird aber ein Minus, rechnet das Unternehmen seine Umsatzzahlen in Franken um: dann entsteht ein Minus von 4,7 Prozent auf gut eine Milliarde Franken. Die Anleger schauten unter den Strich und entdeckten Erfreuliches: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte im ersten Halbjahr um 24 Prozent auf rund 42 Millionen Franken zu. Der Nettogewinn stieg um fast 30 Prozent auf rund 32 Millionen Franken.

Die Schere zwischen Umsatz und Gewinn erklärte eine Unternehmenssprecherin mit drei Faktoren: „Unser Effizienzprogramm greift, wir haben massiv investiert, damit unsere Werke produktiver werden.“ Lindt betreibt in Europa und den USA insgesamt acht Schokoladenfabriken. Zudem könnten die Fixkosten dank höherer Verkaufsvolumina besser umgelegt werden. Das Gewinnwachstum sei außerdem auch deshalb so hoch ausgefallen, weil das Vorjahresergebnis von 25 Millionen Franken noch stark von der Krise beeinflusst gewesen sei.

Die Schweizer Schokoladen-Spezialisten wollen nun ihren Absatz in Wachstumsmärkten ausbauen. Dazu hat Lindt im Mai eine Tochter in Südafrika gegründet. Die regionale Expansion soll weitergehen, zumal die Kunden in den europäischen Kernmärkten wie Frankreich, Deutschland und Italien wegen der Krise zunehmend verunsichert seien.

Für das Gesamtjahr bestätigte Lindt seinen Ausblick: Der Umsatz soll, gerechnet in lokalen Währungen, mit plus sechs bis acht Prozent zulegen; die Gewinnmarge soll um 0,2 bis 0,4 Prozentpunkte steigen. Die Schweizer wollen nicht von ihrer Premium-Strategie abweichen. Daran ändere auch der steigende Druck seitens des Handels nichts.Holger Alich (HB)

Holger Alich (HB)

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