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Automobilbranche: Ungarn legt Steuerstreit mit Audi bei

Ungarn hat sich im Steuerstreit mit dem deutschen Autobauer Audi geeinigt. Nachdem die Ingolstädter nicht die neue Solidaritätssteuer bezahlen müssen, wurden Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe freigegeben.

Budapest - "Audi wird seine Investitionen in Ungarn unverzüglich fortsetzen", teilte die ungarische Regierungssprecherin Emese Danks nach einem Treffen von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany mit Audi-Chef Martin Winterkorn in Budapest mit. Audi und alle weiteren Unternehmen in Ungarn könnten Ausgaben für Forschung und Investitionen künftig von der neuen Solidaritätssteuer abschreiben, erklärte die Sprecherin weiter. Winterkorn habe dem Regierungschef zugesichert, dass die angekündigten Investitionen ohne Verzug getätigt würden.

Die Volkswagen-Tochter Audi hatte aus Protest gegen die Steuer im Oktober alle Investitionen in Ungarn auf Eis gelegt. Dabei ging es um eine Summe von rund 600 Millionen Euro. Audi muss wie alle anderen Unternehmen in Ungarn seit September eine Solidaritätssteuer von vier Prozent bezahlen. Sie ist Teil eines Pakets zur Haushaltssanierung in dem Land. Damit soll das ungarische Rekorddefizit von derzeit 10,1 Prozent des Bruttoinlandprodukts auf 3,2 Prozent bis 2009 zurückgefahren werden.

Bisher hatte Audi Hungaria von speziellen Steuervergünstigungen in dem Land profitiert. Das Unternehmen produzierte im vergangenen Jahr rund 1,7 Millionen Motoren in seinem Werk im westungarischen Györ und beschäftigt rund 5200 Mitarbeiter in dem Land. Audi hat nach eigenen Angaben seit 1993 rund drei Milliarden Euro in Ungarn investiert. (tso/AFP)

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