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Wirtschaft: Vatikan fordert Weltaufsicht für die Börsen

Globale Finanzbehörde soll Märkte kontrollieren

Vatikanstadt - Der Vatikan hat sich für eine grundlegende Reform des internationalen Finanzsystems sowie die Schaffung einer globalen Aufsichtsbehörde zur Regulierung der Kapitalmärkte ausgesprochen. Es müsse eine Art Weltbank gegründet werden, die gegen unkontrollierbare „Schattenmärkte“ vorgehe und für die Einhaltung ethischer Mindeststandards Sorge trage, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Dokument des Vatikan. Das rund 40-seitige Schreiben des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden trägt den Titel „Für eine Reform des internationalen Finanz- und Währungssystems aus der Sicht einer öffentlichen Autorität mit universaler Kompetenz“.

Die internationale Finanzbehörde müsse eine „Logik der Nachhaltigkeit, des Friedens, des gemeinsamen Wohlstandes und des Einvernehmens“ vertreten, heißt es in dem Dokument. Dafür müssten eine Besteuerung finanzieller Transaktionen in Erwägung gezogen und neue Wege für die Kapitalausstattung von Banken gefunden werden. Auf diese Weise könnten waghalsige Finanzgeschäfte verhindert und die Entwicklung der realen Wirtschaft gefördert werden.

Die Gründung einer Weltbank mit weitgehenden Befugnissen müsse der erste Schritt auf dem Weg zu einer politischen Weltautorität sein, heißt es in dem Dokument. „In einer Welt der schnell voranschreitenden Globalisierung ist eine Weltautorität der einzig angemessene Bezugspunkt, der den neuen Gegebenheiten unserer Zeit und den Bedürfnissen der Menschheit gerecht wird.“ Anknüpfungspunkt für eine solche Institution könnten die Vereinten Nationen sein. KNA

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