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Verkehr: Bahn: Hersteller sollen haften

Bahnchef Rüdiger Grube fordert für die Hersteller von Schienenfahrzeugen eine stärkere Haftung. Die Deutsche Bahn verhandelt mit der Industrie wegen der Probleme mit den Achsen der ICE-Schnellzüge.

Berlin - Bahnchef Rüdiger Grube fordert für die Hersteller von Schienenfahrzeugen eine stärkere Haftung. Dass die Eisenbahnfirmen nicht nur für den Betrieb, sondern auch für die Züge haften, sei ein „Webfehler der Bahnreform“ von 1994, sagte Grube dem Magazin „Inform“ der Gewerkschaft Transnet. „Wir betreiben Züge, bauen sie aber nicht – nach Paragraf 4 des Allgemeinen Eisenbahn-Gesetzes tragen wir jedoch die Verantwortung für beides“, kritisierte Grube.

Die Deutsche Bahn verhandelt mit der Industrie wegen der Probleme mit den Achsen der ICE-Schnellzüge. Im Juli 2008 war ein ICE 3 in Köln wegen eines Achsbruchs entgleist. Später wurden an zwei Achsen anderer ICEs millimetertiefe Risse entdeckt. Seitdem kontrolliert die Bahn bestimmte Achsen der Typen ICE 3 und ICE T sehr viel häufiger per Ultraschall. Für den ICE 3 gebe es nun eine Lösung, sagte Grube dem Magazin: „Siemens und Bombardier werden alle Rad-Achswellen neu dimensionieren und damit neu zulassen.“ Die beiden Firmen trügen auch die Kosten für den gesamten Ein- und Umbau neuer Radsätze. „Die Hersteller haben also offenbar erkannt, dass sie uns ein Fahrzeug geliefert haben, das an dieser Stelle falsch kalkuliert war.“

Für den ICE T mit Neigetechnik dauerten die Verhandlungen mit dem Hersteller Alstom noch an. Auch Alstom sei bereit, die Rad-Achswellen neu zu dimensionieren, „die Frage ist nur, wer die Rechnung bezahlt“, berichtete Grube. Die Bahn behalte sich rechtliche Schritte vor. „Das wollen wir in Kürze klären, sonst wird es ein Beweissicherungsverfahren geben.“ dpa

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