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Wirtschaft: Viag-Chef setzt auf "frischen Wind"

DÜSSELDORF/ZÜRICH (wis/HB).Auf frischen Wind in der Unternehmenszentrale der Viag hofft deren Vorstandsvorsitzender Wilhelm Simson mit dem Einzug von Sergio Marchionne, Chef der Algroup.

DÜSSELDORF/ZÜRICH (wis/HB).Auf frischen Wind in der Unternehmenszentrale der Viag hofft deren Vorstandsvorsitzender Wilhelm Simson mit dem Einzug von Sergio Marchionne, Chef der Algroup.Die Kulturen beider Unternehmen, auch die an Wertsteigerung orientierten Management-Philosophien, seien sich sehr ähnlich, erklärte Simson gegenüber dem Düsseldorfer Handelsblatt.Die Viag arbeite schon lange nicht mehr wie ein Staatskonzern.Falls es aber dennoch Reste alter Denkweisen gebe, werde sich das mit der Fusion ändern.Sein Ziel sei, so Simson, ein Unternehmensprofil auf zwei Säulen.Er kenne die Potentiale, die in beiden steckten."Wir haben jetzt mit einem Schlag einen Industriebereich, der ebensoviel Geld verdient wie die Energiesparte.Wir geben für die Fusion kein Geld aus und haben von den Reserven und vom Cash flow her alle Optionen, um auch den Energiebereich im liberalisierten Markt durch Zukäufe zu stärken", erklärte Simson.

Vor allem international werde die Viag weiter wachsen."Wir werden uns international verstärken, zum Beispiel in Ungarn, in Tschechien und in der Schweiz", so Simson.Zwar werde sich im Inland zunächst wenig tun, aber schon in wenigen Jahren werde auch hier der Rationalisierungsdruck und der Drang nach größeren Einheiten so groß sein, daß sich für die Viag eine Menge Chancen böten.In etwa zehn Jahren soll die Industriesäule des Konzerns, die jetzt ohne den Logistikbereich rund 30 Mrd.DM Umsatz macht, ohne Akquisitionen mindestens 40 Mrd.DM Umsatz erreichen, die Telekommunikation solle von 0,4 Mrd.DM im laufenden Jahr auf sechs bis zehn Mrd.DM wachsen.Im Strombereich werde das Bayernwerk dann schon etwas zugekauft haben.Insgesamt werde die Viag dann einen Umsatz von über 60 Mrd.DM erwirtschaften und das mit einer "tollen Marge".Er selbst werde sich "dann beruhigt in die Pension zurückziehen", erklärte Simson gegenüber dem Handelsblatt.

Offenbar übt die bevorstehende Fusion aber auch auf die Marktteilnehmer einen Reiz aus.So hat die Überwachungsstelle der Schweizer Börse in Zürich eine Voruntersuchung wegen des Verdacht auf Insiderhandel eingeleitet.Dies berichtete die Schweizer "Sonntagszeitung".

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