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Volkswagen: VW und IG Metall starten Sondierung zum Konzernumbau

In der Diskussion um den geplanten Konzernumbau bei Volkswagen, der bis zu 20.000 Arbeitsplätze treffen könnte, haben Management und IG Metall ein erstes Sondierungsgespräch arrangiert. Das Treffen soll am Montag stattfinden.

Hannover - In die Debatte um die Sanierung der ertragsschwachen Traditionsmarke Volkswagen kommt Bewegung. Management und IG Metall wollen sich an diesem Montag zu einem Sondierungsgespräch in Hannover treffen. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. «Volkswagen muss jetzt die Karten auf den Tisch legen», forderte IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine. Ein VW-Sprecher bestätigte den Termin, wollte sich inhaltlich aber nicht äußern.

VW-Chef Bernd Pischetsrieder hatte bereits im Februar ein tief greifendes Restrukturierungsprogramm angekündigt. Einzelheiten sind bisher nicht bekannt. Für Unruhe in der Belegschaft sorgte aber die Ankündigung der VW-Spitze, dass bis zu 20.000 Jobs von dem Umbau betroffen sein könnten. Das wäre jeder fünfte Arbeitsplatz in den westdeutschen Werken. Anfang Mai hatte der Wolfsburger Autobauer die IG Metall zu Gesprächen aufgefordert.

Meine verlangte unterdessen, VW müsse konkrete Forderungen stellen. «Anstelle von Gerüchten, Vermutungen und Widersprüchen ist ein Gesamtkonzept über die nachhaltige Sicherung der Standorte und der Beschäftigung notwendig.» Erst dann könne die Gewerkschaft entscheiden, ob Tarifverhandlungen aufgenommen würden. Der Gewerkschafter bekräftigte, für «Verzichtsorgien» stehe die IG Metall nicht zur Verfügung.

Die Gewerkschaft fordert ein umfassendes Gesamtkonzept für die Restrukturierung. Es müsse dabei einen «fairen Ausgleich von Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung» geben. Der VW-Tarifvertrag vom November 2004 läuft noch bis Ende Dezember 2011 und ist von keiner der beiden Vertragsparteien gekündigt. Der Vertrag schließt betriebsbedingte Entlassungen bis Ende 2011 aus.

Auch das Unternehmen hat bisher stets betont, dass es an dem Vertrag nicht rütteln will. Er steht aber unter der Voraussetzung der Wirtschaftlichkeit. Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit sind darin gleichrangige Ziele. In den Gesprächen könnte es aber etwa um die Arbeitszeiten bei VW gehen, hieß es wiederholt in nicht bestätigten Berichten. Bisher gilt bei VW in den westdeutschen Werken überwiegend die 28,8-Stunden-Woche. Sollte es zu neuen Tarifgesprächen kommen, könnten eventuell auch die Gespräche zum Haustarifvertrag vorgezogen werden, der noch bis zum 31. Januar 2007 läuft. Bisher steht das aber noch nicht zur Debatte, wie es hieß.

Geeinigt haben sich Management und Betriebsrat aber dem Vernehmen nach über eine Bewertung der Komponentenwerke. Das berichtete die «Financial Times Deutschland» (Freitag). Offiziell bestätigt wurde dies nicht. Die VW-Spitze hat die Komponentenwerke auf den Prüfstand gestellt, da einige Bereiche nicht rentabel sind. (tso/dpa)

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