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Erbfolge: Warren Buffet sucht einen Nachfolger

Diese Stelle dürfte viele interessieren: Warren Buffett, der legendäre amerikanische Investor und zweitreichste Mann der Welt, sucht für den Fall seines Todes einen Konzernchef für sein Imperium.

Omaha - Bereits im Visier seien drei Kandidaten, die ihn als Konzernchef beerben könnten. Der Verwaltungsrat wisse genau, was zu tun sei, falls er heute Nacht sterben sollte, schrieb Buffett in seinem veröffentlichten Aktionärsbrief für das Geschäftsjahr 2006.

Mit 76 fühle er sich aber hervorragend und seine Gesundheit sei ausgezeichnet. "Es ist erstaunlich was Cherry Coke (das Buffett- Lieblingsgetränk) und Hamburger für einen Burschen tun können", scherzte er.

Buffett wies darauf hin, dass eine personelle Klärung auch auf der Investmentseite notwendig sei. Lou Simpson, der Chef der Versicherungstochter Geico, sei nur sechs Jahre jünger als er selbst. Deshalb sucht Buffett in Absprache mit dem Berkshire-Verwaltungsrat nach einen jüngeren Mann oder einer jüngeren Frau, die das Potenzial hätten, ein sehr großes Portefeuille zu verwalten. Sie sollten in der Lage sein, Buffett in dieser Funktion abzulösen können, falls dies notwendig werden sollte.

Einer der weltgrößten Mischkonzerne

Buffett hatte Berkshire seit den sechziger Jahren von einer winzigen Investmentfirmen in einen der weltgrößten Mischkonzerne mit 73 Tochterfirmen und riesigen Aktienpaketen von US-Großkonzernen wie Coca-Cola, American Express, Procter & Gamble, Wells Fargo und ConocoPhillips sowie anderen lukrativen Investments verwandelt.

Die Märkte erlebten im Laufe der Zeit "ungewöhnliche und selbst bizarre Dinge", schrieb Buffett. Ein einzelner Fehler könne eine lange Erfolgsserie zu Nichte machen. Deshalb benötige man Jemanden, der "genetisch programmiert sei, schwerwiegende Risiken zu erkennen und zu vermeiden, einschließlich solcher, die man noch nie erlebt habe".

Berkshire verdiente gut durch ausgebliebene Hurrikans

Berkshire Hathaway hat 2006 dank glänzender Gewinne seiner Versicherungs- und Energietöchter 11,0 Milliarden Dollar (8,3 Mrd Euro) verdient. Damit wurde der Vorjahresgewinn um 29,2 Prozent übertroffen. Berkshire profitierte in großem Stil von den ausgebliebenen Hurrikans im vergangenen Jahr. Die Gewinne waren 2004 und 2005 durch die amerikanische Hurrikan-Serie stark belastet worden. Berkshire hatte danach die Versicherungen stark verteuert. Der Jahresumsatz stieg auf 98,5 (Vorjahr: 81,7) Milliarden Dollar.

Berkshire kontrolliert auch dutzende Einzelhandels- und Großhandels-, Bekleidungs-, Restaurant-, Baumaterial-, Schmuck- und andere Firmen. Der Jahresgewinn pro Aktie stieg auf 7144 (Vorjahr: 5538) Dollar. Die Berkshire-Aktien notierten am Donnerstag mit dem enormen Kurs von 106.600 Dollar um 410 Dollar höher. Es ist die einzige Aktie, die einen Kurs von mehr als 100.000 Dollar hat. Die Berkshire-Aktien haben einen Gesamtwert von mehr als 164 Milliarden Dollar.

Zweitreichster Mann der Welt

Firmengründer Buffett ist mit einem Vermögen von 46 Milliarden Dollar nach Microsoft-Gründer Bill Gates (53 Mrd Dollar) zweitreichster Mann der Welt. Er hat den größten Teil seines Vermögens der Stiftung von Bill und Melinda Gates sowie Stiftungen seiner Kinder zugesagt.

Der Berkshire-Gewinn fiel im Schlussquartal 2006 auf 3,6 (5,1) Milliarden Dollar oder 2323 (3330) Dollar je Aktie, da es im Vorjahr einen Milliarden-Sondergewinn durch den Verkauf einer Beteiligung an dem Rasierklingen- und Batteriehersteller Gillette gegeben hatte. (tso/dpa)

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