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Der Neue: Dieter Kempf wird BDI-Chef.

© dpa

Wechsel an der Spitze des BDI: IT-Experte Dieter Kempf löst Ulrich Grillo ab

Der Ex-Bitkom-Chef soll ab Januar den wichtigsten Wirtschaftsverband Deutschlands führen. Industrie 4.0 und Digitalisierung sind seine Themen.

Der IT-Manager und frühere Bitkom-Chef Dieter Kempf wird neuer Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Der 63-Jährige soll zum Jahresende Ulrich Grillo an der Spitze des einflussreichen Wirtschaftsverbandes ablösen. Kempf war bis Ende 2015 Vize-Präsident des Industrieverbands und berät die Bundesregierung auch in Fragen der Internet-Sicherheit. „Nach vier Jahren an der Spitze der deutschen Industrie werde ich – wie es die Satzung als Regel vorsieht – nicht erneut für das Amt des Präsidenten kandidieren“, sagte Grillo am Montag in Berlin. Grillo ist Chef des Familienunternehmens Grillo-Werke in Duisburg, das Spezialchemie herstellt und in der Metallverarbeitung tätig ist. Der Unternehmer ist seit 2012 BDI-Präsident, seine zweite Amtszeit endet planmäßig Ende 2016 planmäßig endet. „Damit ist der Zeitpunkt gekommen, und ich halte das für richtig, die Verantwortung für den BDI in neue Hände zu geben", sagte Grillo. Gemeinsam mit allen Vizepräsidenten werde er Kempf als seinen Nachfolger vorschlagen, kündigte der Noch-BDI-Chef an.

Der Alte: Ulrich Grillo hört planmäßig auf.
Der Alte: Ulrich Grillo hört planmäßig auf.

© Thilo Rückeis

Kempf führte von 2011 bis 2015 als Präsident den BDI-Mitgliedsverband Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien). In dieser Zeit war der Betriebswirt auch BDI-Vizepräsident. Von Juli 1996 bis März 2016 war er Vorstandsvorsitzender der Datev in Nürnberg, eines Softwareunternehmens mit rund 7000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von etwa 880 Millionen Euro. Seine berufliche Karriere begann Kempf bei der Unternehmensberatung Arthur & Young, heute Ernst & Young.

Mit Kempf bekommt der Industrieverband einen Präsidenten, der vor allem die Digitalisierung der Wirtschaft vorantreiben soll. Industrie 4.0, das Zusammenspiel von Robotern und Menschen, ist das große Thema der Industrie. Kempf habe die Expertise und bringe die langjährige verbandspolitische Erfahrung mit, "die notwendig ist, um unsere Industrien und den Industriestandort Deutschland insgesamt beim Weg durch die vierte industrielle Revolution zu unterstützen", lobte Grillo.

Kempf, der im Januar 2017 starten wird, sprach von einem "Angebot, das ich nicht ausschlagen konnte", nämlich "an entscheidender Stelle, im wichtigsten Wirtschaftsverband dieses Landes, daran mitzuwirken, dass unserem Land die Digitalisierung gelingt.“ Jetzt müsse ein Spitzenverband Orientierung geben, immer konstruktiv, aber auch hart für die Sache, wenn es sein muss, unterstrich Kempf. „Ich will, dass wir in Deutschland die Digitalisierung zu einem großen Erfolg führen: für mehr Wachstum und Wohlstand, für mehr qualifizierte Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven unserer gesamten deutschen Industrie.“

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