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Slowenien: Wenn die Zeit davonläuft

Derzeit liegt der Zins für Staatsanleihen bei 6,7 Prozent. Steigt er weiter, wird Slowenien nicht umhinkommen, Hilfe anzunehmen.

Seit mehr als zwei Jahren wird darüber spekuliert, dass Slowenien der nächste Kandidat für den Euro-Rettungsschirm sein könnte. Bislang hat das kleine Land, in dem 2008 eine Immobilienblase platzte, dies abwenden können. Die Angst vor der Troika aus IWF, EZB und EU-Kommission hat bereits Reformen angestupst: Die jetzige Mitte-Links-Regierung hat die Sanierung der maroden Staatsbanken in Angriff genommen. Dort türmen sich faule Kredite von 7,5 Milliarden Euro, das ist ein Fünftel der Wirtschaftsleistung. Allerdings verzögert sich die Auslagerung dieser Kredite in die neue Bad Bank; Ökonomen verlangen mehr Tempo. „Slowenien braucht kein Geld, sondern Zeit“, kontert Regierungschefin Alenka Bratušek.

Mit einem Mix aus Sparen und Steuererhöhungen hat die junge Politikerin bislang versucht, das Budgetloch auszugleichen und das Vertrauen der Märkte zu behalten. Vor allem davon hängt es ab, ob Slowenien unter den Rettungsschirm muss. Derzeit liegt der Zins für Staatsanleihen bei 6,7 Prozent. Steigt er weiter, wird Slowenien nicht umhinkommen, die Hilfe anzunehmen. Immerhin: Nach langem Zögern hat die Regierung nun erstmals eingeräumt, internationale Finanzhilfen zusammen mit der Nationalbank als eine Option für seine Banken durchzuspielen.

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