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Wirtschaft: Werkzeugmaschinenbauer haben kein Verständnis für die Ansprüche der IG Metall - Tarifabschluss über drei Prozent vernichtet Arbeitsplätze

Sollte es in der deutschen Metall- und Elektroindustrie zu einem Tarifabschluss mit einer drei vor dem Komma kommen, wird dies zum Abbau von Arbeitsplätzen und zur Verlagerung von Beschäftigung ins Ausland führen. "Das wäre deutlich zu hoch und passt nicht in die Landschaft", sagt Diether Klingelnberg, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW).

Sollte es in der deutschen Metall- und Elektroindustrie zu einem Tarifabschluss mit einer drei vor dem Komma kommen, wird dies zum Abbau von Arbeitsplätzen und zur Verlagerung von Beschäftigung ins Ausland führen. "Das wäre deutlich zu hoch und passt nicht in die Landschaft", sagt Diether Klingelnberg, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW).

Ende 1999 beschäftigten die VDW-Firmen rund 66 000 Menschen, ein Prozent mehr als Jahresfrist. Mit einer deutlichen Lohnerhöhung würden auch die 1999 leicht gestiegenen Gewinne der Firmen wieder deutlich sinken. Nach Ansicht des VDW müssen sich die Tarifpartner, wie im Bündnis für Arbeit beschlossen, am Zuwachs der Produktivität - er soll in diesem Jahr bei 2,6 Prozent liegen - orientieren. Für die Lohnforderung der IG Metall von 5,5 Prozent hat Klingelnberg überhaupt kein Verständnis. "Was soll dann überhaupt die Bündnisrunde", schimpfte er am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz des VDW in Frankfurt.

Obwohl die Auftragslage der Werkzeugmaschinenbauer nach Ansicht von VDW-Präsident Berndt Heller gut ist, gebe es keinen Spielraum für Preiserhöhungen und damit keine Ausgleichsmöglichkeiten für überzogene Lohnabschlüsse. Auch mit den Steuerplänen der Bundesregierung ist der VDW noch nicht zufrieden, auch wenn sie nach Ansicht von Klingelnberg in die richtige Richtung zeigen. "Erstmals wird ernsthaft daran gedacht, Steuern für Unternehmen zu senken." Nicht einverstanden ist der VDW mit der beabsichtigten Verlängerung der Abschreibungsfristen, mit der Bevorzugung von Großunternehmen und Kapitalgesellschaften und der geplanten Regelungen für Erbfälle, die gerade für Mittelständler von Nachteil wären.

Unabhängig von diesen Kritikpunkten geht es den Werkzeugmaschinenbauern allerdings durchaus gut. 1999 war nach Angaben von Heller, im Hauptberuf Chef der Gebrüder Heller Maschinenfabrik im schwäbischen Nürtingen, das fünfte Wachstumsjahr in Folge. Dabei erwies sich die Inlandsnachfrage robuster als das Geschäft im Ausland. Die Produktion erhöhte sich um drei Prozent auf 16,3 Milliarden Mark, im Export gab es ein Minus von einem Prozent und das Auftragsvolumen rutschte um neun Prozent unter den Rekordwert des Vorjahres auf 16,4 Milliarden Mark. Mit einer Auslastung von fast 90 Prozent und einer Reichweite der Aufträge von über sieben Monaten sind die Firmen gut beschäftigt. Weil sich zum Ende 1999 auch die Exportnachfrage stabilisiert hat, der Auftragszuwachs aus den USA allein von Juli bis September um 40 Prozent geklettert ist und schließlich die deutsche Automobilindustrie im Jahr 2000 soll viel investieren will wie noch nie, sind die Aussichten für die Werkzeugmaschinenbauer rosig.

ro

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