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Wohnen & Design: Der zarte Schein der Birke

Seppo Koho bringt mit seinen "Secto"-Lampen nordisches Flair.

Seine erste Lampe hat Seppo Koho 1994 hergestellt. Er wollte immer in Holz arbeiten, „aber keiner macht Lampen aus Holz“, erzählt er mit einem Achselzucken. Also hat Seppo Koho sich etwas überlegt und ist dann selbst zur Tat geschritten. „Ich zeichne sehr viel, ich habe immer mein kleines Skizzenbuch bei mir, in dem ich Ideen sammle.“

Seppo Koho ist Finne – das bedeutet, jenseits aller Klischees, dass er ein natürliches Verhältnis zur Birke hat, dem Baum des Nordens schlechthin. „Die Birke ist doch ein für uns typischer Baum“, erzählt er, „aber sehr schwer zu bekommen. Das Holz ist relativ hart und daher kann man es sehr gut scharf schneiden.“

Koho hat für seine eigene Firma Secto Design eine ganze Modellreihe wunderschöner klassischer Lampen aus Birkenholzlamellen entworfen. Die einzelnen Lamellen bestehen aus gepresstem Birkenholz, das danach gebogen und dann in Streifen geschnitten wird. Die Lamellen sind oben und unten an zwei Kreisen befestigt, die wiederum aus ganz dünnem Birkenfurnier in Schichten zusammengeklebt werden.

Die Technik, diese Kreise auszusägen, stammt aus dem frühen Flugzeugbau. Die Reifen werden mit einem harten Wasserstrahl ausgesägt, das verhindert das Verbrennen des Holzes an den Rändern. „Der Mann an der Maschine hat mir gesagt, er sei schneller als die Maschine und billiger.“ Eine computergesteuerte Maschine sei gut, sagt Seppo Koho, aber die Kombination „Mann und Maschine“ sei einfach effizienter. „In vier bis fünf Minuten sind die Einzelteile für die Lampen zugeschnitten.“

Entscheidend für die Lamellen ist die Qualität des Holzes. „Die Firma, die uns das Holz liefert, besitzt einen eigenen Wald. Die wissen ganz genau, wo man wann welches Holz schneidet“, sagt er.

Kohos Lampen bestechen durch ihre filigrane Eleganz. Einmal wölben sich die Lamellen zu großen Ballons wie die Lampe „Octo“, die immerhin 68 Zentimeter hoch und 54 Zentimeter breit ist. Fast noch eleganter wirken die schmalen „Secto“-Lampen mit einer Höhe von 45 Zentimetern und einem Durchmesser von maximal 25 Zentimetern. Die Lamellen sind am Kopf der Lampe zusammengefasst und spreizen sich dann ein wenig nach unten. Auf den ersten Blick denkt man an eine Tütenlampe der fünfziger Jahre, doch durch die filigranen hellen Birkenlamellen wirken die Lampen viel luftiger. Ideal bestückt werden sie mit Energiesparlampen, da diese ja keine Hitze entwickeln. Die Stehlampen mit dem gleichen Schirm sind etwa 185 Zentimeter hoch. Seppo Koho ist von Hause aus Innenarchitekt und arbeitet auch für Firmen wie Nokia, aber mit den „Secto“-Lampen hat er international großen Erfolg erzielt.

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