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Wirtschaft: Zu kurz gesprungen

Bernhard Walter wird es noch 100 oder 1000 Mal behaupten können: Daß die Dresdner Bank in Sachen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ein Unschuldslamm ist, wird ihm trotzdem niemand abnehmen.40 Millionen DM sind auch für die drittgrößte deutsche Bank kein Pappenstiel, auch wenn sie 1998 einen Rekordgewinn von gut 1,8 Mrd.

Bernhard Walter wird es noch 100 oder 1000 Mal behaupten können: Daß die Dresdner Bank in Sachen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ein Unschuldslamm ist, wird ihm trotzdem niemand abnehmen.40 Millionen DM sind auch für die drittgrößte deutsche Bank kein Pappenstiel, auch wenn sie 1998 einen Rekordgewinn von gut 1,8 Mrd.DM eingefahren hat.Und es war mit Sicherheit nicht einfach, Ex-Vorstandssprecher Jürgen Sarrazin dazu zu überreden, eine Bewährungsstrafe zu schlucken.Die Ermittlungen der Staatsanwälte müssen schon Hand und Fuß haben, damit die Banker einen solches Verdikt akzeptieren.

Bernhard Walter will die Angelegenheit aus verständlichen Gründen endlich vom Tisch haben, schließlich kratzt die Steueraffäre jetzt schon seit über fünf Jahren am Image des Instituts.Er agiert offener als sein Vorgänger, weil er im Gegensatz zu Sarrazin und anderen Herren im Vorstand die Brisanz des Problems erkannt hat.Nur deshalb ist es zur Vereinbarung mit den Staatsanwälten gekommen.Aber weitere konsequente Schritte müßten folgen.

Warum geht Walter jetzt nicht noch weiter in die Offensive, legt nach Rücksprache mit seinen Juristen offen, wo die Bank Fehler gemacht hat, wo sie in der Beratung von Kunden möglicherweise zu weit gegangen ist? Allein damit könnte Walter den Imageschaden für sein Haus zumindest ansatzweise reparieren.Zumal die Ermittlungen der Staatsanwälte und Steuerfahnder weitergehen.Die Buße ist keine Garantie, daß das leidige Thema vom Tisch ist.

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