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Die Mitglieder der Expedition auf der Cheops-Pyramide, Aquarell, Johann Jakob Frey und Max Weidenbach, Oktober 1842.

© Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett

Ägypten-Tagebuch von Max Weidenbach: Chronist einer Expedition

Max Weidenbach war mit 19 Jahren der jüngste Teilnehmer an Richard Lepsius’ dreijähriger Expedition an den Nil. Sein penibel geführtes Tagebuch liegt nun als Buch vor.

Mit 19 Jahren war Max Weidenbach der jüngste Teilnehmer an der preußischen Expedition (1842–1845) von Richard Lepsius an den Nil, die die Grundlagen für die deutsche Ägyptologie als Wissenschaft legen sollte. Max und sein älterer Bruder waren von Lepsius für die Expedition zu Zeichnern ausgebildet worden.

Max Weidenbach war der Spezialist für Hieroglyphen, die er später in die Zeichnungen seines Bruders und der anderen zeichnenden Expeditionsteilnehmer einfügte. Die Ergebnisse dieser Arbeit waren 2022/23 im Ägyptischen Museum und Papyrussammlung in Berlin in der Ausstellung „Abenteuer am Nil“ zu sehen.

Penible Aufzeichnungen über die Expedition

Dass diese Ausstellung so präzise den Verlauf dieser einmaligen wissenschaftlichen Expedition nachzeichnen konnte, verdankten die Wissenschaftler:innen des Museums und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften den peniblen Aufzeichnungen von Max Weidenbach.

Der junge Mann führte nämlich während der gesamten Expedition bis zu seiner Auswanderung nach Australien ein sehr präzises Tagebuch, das 2013 im South Australian Museum in Adelaide als gebundenes Buch wiederentdeckt wurde.

Susanne Binder: „Auf ins Land am Nil. Das Expeditionstagebuch des Max Weidenbach (1842–1845)“. Kadmos Kulturverlag Berlin, Berlin 2023.

© Kadmos Kulturverlag Berlin

Susanne Binder hat dieses Tagebuch jetzt bearbeitet und es unter dem Titel „Auf ins Land am Nil. Das Expeditionstagebuch des Max Weidenbach (1842–1845)“ im Kadmos Kulturverlag veröffentlicht. 524 Seiten umfasst allein der Tagebuchteil, in einem zweiten Teil ordnet Susanne Binder das Tagebuch in den zeitlichen Kontext ein.

Das Interessante an Weidenbachs Aufzeichnungen sind seine alltäglichen Beobachtungen. Er beschreibt alles: wann sie aufgestanden sind, was sie gegessen haben, was sie jeden Tag getan haben. Seine Aufzeichnungen gehen weit über die reine Dokumentation hinaus und geben einen interessanten Einblick in den Ablauf solch einer aufwändigen Expedition.

Weidenbachs Notizen sind mindestens so präzise wie seine Zeichnungen. Der Tagesablauf ist nicht immer eine aufregende Lektüre, aber wer sich für Ägypten und den Blick eines jungen Deutschen auf eine ihm völlig fremde Welt interessiert, wird hier fündig.

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