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Kleine Kinder rauben den Eltern vor allem am Anfang so manche Stunde Nachtschlaf.

© Patrick Pleul/dpa

Britische Studie: Schlaf junger Eltern ist bis zu sechs Jahre lang gestört

Durchschlafen bleibt für frischgebackene Eltern oft ein Traum. Anhand deutscher Daten haben Forscher nun errechnet, wie viele Stunden Schlaf die Kleinen kosten.

Dass Babys und Kleinkinder für schlaflose Nächte sorgen können, ist wohl allen Eltern geläufig. Wie sehr der Schlaf beeinträchtigt wird, haben Forscher der Universität Warwick in Großbritannien nun mit Daten aus Deutschland analysiert. Demnach dauert es nach der Geburt des ersten Kindes bis zu sechs Jahre, bis Mutter und Vater wieder so schlafen können wie davor. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der britischen Fachzeitschrift "Sleep".

Eine Stunde weniger – pro Nacht

Härter trifft es meist die Mütter, erläutert Sakari Lemola vom Psychologischen Institut der Universität. "Frauen leiden nach der Geburt eines Kindes in der Regel häufiger an Schlafstörungen als Männer." Dies liege daran, dass Mütter nach wie vor häufiger als Väter die primären Bezugspersonen seien. In den ersten sechs Monaten seien die Auswirkungen auf stillende Mütter zudem größer. Erstlingseltern hätten es schwieriger als erfahrene Eltern mit mehr Kindern, so Lemola.

Nach seinen Worten schlafen Mütter im Durchschnitt in den ersten drei Monaten, innerhalb derer ein Tiefpunkt erreicht wird, eine Stunde weniger als vor der Geburt. Bei den Vätern sind es 15 Minuten weniger. Zwar bessere sich das mit zunehmendem Alter des Nachwuchses. Doch selbst wenn die Kinder bereits vier bis sechs Jahre alt sind, schlafen Frauen der Studie zufolge noch 20 Minuten und Väter 15 Minuten weniger pro Nacht als vor der Geburt.

Für die Untersuchung über Langzeiteffekte von Schwangerschaft und Geburt auf die Schlafzufriedenheit und -dauer wurden die Antworten von 2541 Müttern und 2118 Vätern des sogenannten sozio-ökonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2008 bis 2015 ausgewertet. Dabei handelt es sich um eine repräsentative Wiederholungsbefragung im Auftrag des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). (dpa)

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