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Hierarchische Gesellschaft. Um den Nachwuchs müssen sich alle kümmern, doch ein einziges Weibchen dominiert die Reproduktion.

© Elise Huchard

Der wächst? Ich auch!: Erdmännchen schätzen sich gegenseitig ab

Erdmännchen haben ihre Konkurrenz genau im Blick – und passen eher ihr Wachstum an das ihrer Untergebenen an, als den erreichten Platz in der Hierarchie zu verlieren.

Das schreibt ein Team um Tim Clutton-Brock von der Universität Cambridge im Fachmagazin „Nature“. Die Forscher beobachteten 14 in der Kalahari lebende Gruppen, die an den Menschen gewöhnt sind. Sie wählten jeweils nicht dominante Geschwisterpaare aus und fütterten dem leichteren Exemplar drei Monate lang zwei Mal am Tag ein halbes Ei. Um nicht eingeholt zu werden, fraß der Stärkere daraufhin ebenfalls mehr und passte damit sein Wachstum an.

Dieses Verhalten wurde noch einmal verstärkt, wenn in einer zweiten Wachstumsphase der Stärkere bereits in der Hierarchie aufgestiegen war und um den „Thron“ fürchten musste. Ähnliche Mechanismen könnte es bei anderen sozial organisierten Säugetieren geben, vermuten die Forscher. Haustiere und Primaten eingeschlossen.

Bei Erdmännchen geben die größten Tiere den Ton an. Ein Paar produziert 90 Prozent des Nachwuchses – alle anderen müssen sich aber an der Futtersuche und Aufzucht beteiligen. jas

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