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Sharon Macdonald.

© /AvH/Mike Beaney

Die Museumswissenschaftlerin Sharon Macdonald: Expertin für heikles Kulturerbe

Die Museumswissenschaftlerin Sharon Macdonald soll an der HU Berlin eine Alexander von Humboldt-Professur bekommen - und die Museen der Hauptstadt beraten. Auch dem Humboldt-Forum könnte sie Impulse gebe.

Wie geht Nürnberg mit dem historischen Erbe aus der NS-Zeit um? Und wie wird der Islam in Museen dargestellt? Wenn die britische Museumswissenschaftlerin Sharon Macdonald zu solchen Fragen forscht, wirft sie sich mit dem ganzen Instrumentarium einer Ethnologin auf das Thema, steigt in alle verfügbaren Archive, interviewt Politiker, Kulturdezernenten, Museumsleute. Die Theorien zur Beziehung von Kulturerbe, Identität und materieller Kultur, die sie dabei entwickelt, könnte sie jetzt nach Berlin mitbringen.

Sharon Macdonald soll im kommenden Jahr eine Alexander-von-Humboldt-Professur antreten. Wie die Humboldt-Stiftung am Donnerstag mitteilte, haben sich die Sozialanthropologin von der Universität York, die Altorientalistin Karen Radner und der Mathematiker Harald Andrés Helfgott unter insgesamt zehn Nominierten für den mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro dotierten Alexander-von-Humboldt-Preis durchgesetzt. Jetzt nehmen sie Berufungsverhandlungen mit den deutschen Universitäten auf.

Nominiert wurde Macdonald vom Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität – gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem Museum für Naturkunde. Denn sie will in Berlin nicht nur an ihren Themen weiterarbeiten, sondern auch ein Zentrum für Kulturerbe- und Museumsforschung aufbauen. Gefragt ist ihre Expertise ebenso für das Humboldt-Forum mit der häufig kolonialen Herkunft seiner Sammlungen. Macdonald gehe „der Frage der musealen Aufbereitung von Wissen und Artefakten in einer Weise nach, die zum Zeitgeist des 21. Jahrhunderts passt“, erklärte HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz.

Altorientalistin Karen Radner (University College London) wurde von der LMU München nominiert, Mathematiker Harald Andrés Helfgott (CNRS, Paris) soll an die Universität Göttingen wechseln.

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