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Verbesserungswürdig. Allein bei Offshore-Anlagen gibt es noch viel zu tun – von der Effizienz über Speicherung bis zum Abtransport des Stroms.

© pa/obs/Jan Oelker

Nationalen Forschungsplattform Energiewende: Erfinden, was gebraucht wird

An hunderten Instituten wird Energieforschung betrieben, doch eine übergreifende Strategie fehlt. Nun sollen die Arbeiten auf diesem Gebiet gebündelt - und die Kommunikation der Experten untereinander verbessert werden.

Keine Energiewende ohne Energieforschung. Nur wenn das Potenzial von Windkraftanlagen noch besser ausgenutzt wird, effektive Energiespeicher verfügbar sind und auch konventionelle Kraftwerke mehr Leistung bei sinkenden Kohlendioxidemissionen liefern, können die selbstgesteckten Klimaziele erreicht werden. Zwar wird viel an diesen Themen geforscht – mehr als 180 Hochschulen und 120 Forschungseinrichtungen sind damit befasst – , doch eine übergreifende Strategie fehlt. Das soll sich ändern, mithilfe einer „Nationalen Forschungsplattform Energiewende“. „Wir wollen, dass die einzelnen Akteure koordinierter zusammenarbeiten, dass mehr kommuniziert wird und die Ergebnisse direkt in die Gesellschaft gebracht werden“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) bei der Vorstellung des Vorhabens am Montag in Berlin.

Erst in der vergangenen Woche hatte die Expertenkommission Forschung und Innovation in einem Gutachten moniert, dass sich Initiativen zur Förderung der Energieforschung überschneiden und der Dialog untereinander verbesserungswürdig ist. Wörtlich heißt es: „Die Fragmentierung der Zuständigkeiten für die Energieforschung ist bizarr.“

Das soll mit der neuen Plattform besser werden. Sie besteht aus drei Teilen. Erstens das Projekt „Energiesysteme der Zukunft“. Hier soll durch die deutschen Wissenschaftsakademien Acatech, Leopoldina und die Akademienunion zunächst erfasst werden, was der Wissensstand in ernergierelevanten Themen ist. Weiterhin sollen die Ziele der Politik analysiert und daraus resultierende Forschungsthemen benannt werden. Die Arbeitsgruppen sollen auch Geistes- und Sozialwissenschaften einbeziehen. "Wir werden keine klare Empfehlungen geben, was zu tun und zu lassen ist, sondern lediglich Optionen benennen", sagte Reinhard Hüttl, Präsident der Acatech.

Diese Ideen werden dann in eine „Dialogplattform Energiewende“ eingebracht, in der Vertreter des Bundes, der Länder, von Wissenschaft und Hochschulen sowie der Zivilgesellschaft sitzen. Dort soll die angemahnte Kommunikation zwischen Politik und Wissenschaftlern gebündelt werden. Dritter Teil der Plattform ist ein Koordinierungskreis der großen Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Sie sollen dort ihre Schwerpunkte der Energieforschung erarbeiten.

Um die Plattform zu finanzieren – vor allem Personalmittel in den Akademien – gibt das BMBF zehn Millionen Euro in den nächsten drei Jahren aus. Insgesamt beinhaltet das 2011 gestartete Energieforschungsprogramm der Bundesregierung bis 2014 rund 3,5 Milliarden Euro.

Seit dem 4. März bietet das BMBF auf seiner Webseite eine Karte mit Informationen, wo welche Art von Energieforschung betrieben wird.

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