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Unter Protest. Auch in Spanien wird bei den Hochschulen gekürzt.

© REUTERS

Universitäten in Finanznot: Europas gekürzte Unis

In fast der Hälfte der europäischen Staaten sind die Budgets der Hochschulen weiter gekürzt worden. Das hat eine Studie der Europäischen Universitätsvereinigung ergeben.

Europas Hochschulen sind in vielen Ländern weiterhin finanziell unter Druck. Das ergibt eine aktuelle Studie der Europäischen Universitätsvereinigung (EUA). Von 19 untersuchten Staaten haben zwischen 2013 und 2014 acht Staaten ihre Zuschüsse für die Hochschulen weiter heruntergefahren. Besonders groß sind die Kürzungen erneut in Großbritannien und Griechenland, wo mehr als zehn Prozent der staatlichen Mittel gestrichen wurden. In Großbritannien finanziere der Staat inzwischen weniger als ein Fünftel der Lehre, im Jahr 2011 waren es noch zwei Drittel, heißt es. Bekanntermaßen hat die Regierung die Staatszuschüsse durch einen Anstieg der Studiengebühren kompensiert, die Lehre wird nun also vor allem von den Studierenden bezahlt.

Drastische Kürzungen seit 2008

Stärkere Einschnitte gab es 2013/14 auch in Spanien, Irland und Litauen. In Spanien etwa würden die Hochschulen kaum neue Wissenschaftler rekrutieren können, heißt es in dem EUA-Papier. In Italien dürften Hochschulen nur 50 Prozent ihrer frei werdenden Stellen wieder besetzen. Als „stabil“ wird die Lage in Österreich, Tschechien und den Niederlanden beschrieben. In sieben Ländern seien die Zuschüsse gestiegen, wobei Portugal mit einem Plus von 20 Prozent hervorsticht. Dort hatte es aber in den drei vorangegangenen Jahren Kürzungen gegeben. Für Deutschland lagen der EUA keine Daten für das Jahr 2014 vor.

Noch dramatischer sieht die Lage laut der Studie aus, wenn man die Entwicklung seit 2008 betrachtet. Seitdem strich Griechenland seinen Hochschulen mehr als 40 Prozent der Zuschüsse. Zwischen 20 und 40 Prozent Kürzungen verzeichneten Großbritannien, Ungarn, Irland und Litauen; zwischen zehn und zwanzig Prozent Italien. Deutschland gehört hier zu den wenigen Ländern, die deutlich mehr ins Wissenschaftssystem investierten: Mit Norwegen und Schweden gehört Deutschland zur Spitzengruppe mit einem Anstieg von 20 bis 40 Prozent.

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