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Fall Schavan: Uni Düsseldorf wehrt sich gegen Kritiker

Im Streit um die Prüfung der Plagiatsvorwürfe gegen Ministerin Annette Schavan hat der Rektor der Uni Düsseldorf, Michael Piper, Kritik zurückgewiesen. Der Gutachter war laut "Spiegel" allerdings nur zweite Wahl.

„Weil es um eine verdiente Ministerin geht, sind die Maßstäbe plötzlich andere. Das hat nichts mit wissenschaftlicher Aufklärung zu tun“, sagte Piper der „Süddeutschen“. Er kritisierte Wissenschaftler, die verkündet hatten, es handele sich nicht um ein Plagiat: „Ich kann nirgendwo den Versuch erkennen, sich selber textkritisch mit der Arbeit auseinanderzusetzen.“ Vertreter führender Wissenschaftsorganisationen wollten offenbar „hinter die Standards“ zur Untersuchung wissenschaftlichen Fehlverhaltens „zurücktreten“. Wie die Uni bei der Prüfung der Arbeit weiter vorgeht, sagte Piper nicht – wie berichtet darf die Uni dies ohne Schavans Zustimmung nicht.

Piper verteidigte aber die Entscheidung, den Judaisten Stefan Rohrbacher das Gutachten zur Arbeit verfassen zu lassen. Dieser kenne sich in „zentralen Gebieten“ der Arbeit aus, er sei „ein Experte in formaler Textkritik“. Sein Bericht sei erst „eine Art Voruntersuchung“. Laut „Spiegel“ war Rohrbacher als Gutachter zweite Wahl. Erst war die Erziehungswissenschaftlerin Christine Schwarzer vorgesehen, die absagte. Schavan wurde in der Erziehungswissenschaft promoviert.

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