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Am Ziel. "Solar Impulse" beim Anflug auf New York.

© dpa

Fliegen ohne Kerosin: Solarflugzeug "Solar Impulse" überquert die USA

"Solar Impulse" hat die letzte Etappe geschafft und landet in New York. Zuvor war noch ein Riss im linken Flügel festgestellt worden. Gefahr für den Piloten soll aber nicht bestanden haben.

Das sonnenstrombetriebene Flugzeug „Solar Impulse“ hat seinen Überflug der USA vollendet. Die Ein-Mann-Maschine landete in der Nacht zu Sonntag in New York. Wegen eines 2,50 Meter langen Risses an der Unterseite des linken Flügels setzte der aus Washington kommende Flieger etwas früher auf als geplant. Gefahr für den Piloten habe nicht bestanden, hieß es. „Das Team war verpflichtet, alle denkbaren Szenarien durchzuspielen, einschließlich eines Notausstiegs über dem Atlantik. Aber solche Probleme gehören nun einmal zu jedem Experiment“, sagte der Schweizer Pilot André Borschberg nach der Landung. „Letztlich hat uns das nicht davon abgehalten, unseren Amerika-Überflug zu beenden und wichtige Erfahrungen zu sammeln für unsere Weltumrundung 2015.“ Borschberg und der Abenteurer Bertrand Piccard hatten sich bei den Etappen abgewechselt.

Der Überflug über die USA hatte am 3. Mai in San Francisco begonnen. Weitere Stationen waren Phoenix, Dallas-Fort Worth, St. Louis, Cincinnati and Washington D.C. Mit 1541 Kilometern hat die Maschine einen neuen Streckenrekord für Solarflugzeuge aufgestellt. Für den Antrieb verfügt es über rund 11 600 Solarzellen und vier 10-PS-Motoren. Mit seiner gespeicherten Energie kann es auch nachts in bis zu 8230 Metern Höhe fliegen, bevor es langsam absinkt und mit den ersten Sonnenstrahlen wieder aufgeladen wird. Die Reisegeschwindigkeit ist gemächlich, bei der USA-Überquerung waren es im Schnitt 53 Kilometer pro Stunde.

Doch darum gehe es gar nicht, hatte Piccard im Herbst im Tagesspiegel-Interview gesagt: „Solar Impulse soll nicht die Luftfahrt revolutionieren, sondern unser Denken.“ Solarflugzeuge würden vorerst nicht im Passagierverkehr fliegen, da sie nur sehr wenig Last transportieren; derzeit gerade einen Piloten. In Zukunft könnten es vielleicht einmal zwei Personen sein, aber nicht mehr. „Solar Impulse soll vielmehr die Menschen für die neuen Techniken begeistern“, sagte er. Beispiele wären effiziente Batterien und Motoren oder die ultraleichten Strukturen aus Kohlenstofffasern. Würden diese überall auf der Welt eingesetzt, ließe sich der Energieverbrauch deutlich reduzieren, glaubt Piccard. (mit AFP/dpa)

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