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Fast vom Jupiter. Das Material stammt von einem Asteroiden, der zwischen Mars und Jupiter seine Bahn zieht.

© Science

Forschung: Geschichte eines Meteoriten rekonstruiert

US-amerikanische Wissenschaftler haben den Weg eines Meteoriten durchs All, seine Zusammensetzung und die Umstände seines Einschlags rekonstruiert.

Hell leuchtete der Punkt am Himmel, flitzte übers Firmament. Das Schauspiel war allerdings nicht im Morgenland zu sehen, sondern in Teilen von Kalifornien und Nevada, am 22. April dieses Jahres. Ein Meteorit war in die Erdatmosphäre eingedrungen und hatte aufgrund der Reibung mit den Luftteilchen zu glühen begonnen. So etwas kommt immer wieder vor, doch dieses Mal konnten Wissenschaftler die Zusammensetzung des Meteoriten, seinen Weg und seinen Einschlag ungewöhnlich präzise rekonstruieren. Sie berichten davon im Fachblatt „Science“ (Band 338, Seite 1583).

Demnach drang der Körper mit 28,6 Kilometern pro Sekunde (rund 100 000 km/h) in die Atmosphäre ein und detonierte in knapp 50 Kilometern Höhe. Mehrere Zeugen berichteten von einem Knall. Anhand der Flugbahn, die mithilfe von Fotos, Videos und Radaraufnahmen rekonstruiert wurde, konnten Spezialisten den Einschlagkrater finden. Bereits zwei Tage später wurden im El Dorado County erste Trümmer des Meteoriten geborgen. Insgesamt kam fast ein Kilogramm Material des „Sutter’s Mill“-Meteoriten zusammen. Seine ursprüngliche Masse dürfte um die 40 Tonnen betragen haben, schreibt das Team um Peter Jenniskens vom Seti-Institut in Mountain View.

Der außerirdische Eindringling gehört zur Gruppe der „kohligen Chondrite“. Er wurde aus einem dunklen, kohlenstoffreichen Asteroiden herausgeschlagen, berichten die Wissenschaftler. Dieser muss eine bewegte geologische Vergangenheit haben, wie sie aus der ungewöhnlich komplizierten Mineralogie der gefundenen Bruchstücke folgern. Weitere Erkenntnisse über solche Asteroiden erhoffen sie sich von einer japanischen Sonde, die 2018 einen ähnlichen Himmelskörper aufsuchen soll. nes

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