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Traditionelle Glücksbringer erfreuen sich zum Jahreswechsel großer Beliebtheit.

© dpa/Jens Wolf

Glückstag und Maskottchen: Statistiker sehen Freitag, den 13., nicht als Pechtag

Kann man Glück berechnen? Oder ihm auf die Sprünge helfen, wenn man gut rechnen kann? Mit solchen Fragen befasst sich der Statistiker Christian Hesse. Und hat deshalb keine Angst vor Freitag, dem 13.

Aus Sicht des Mathematikers und Statistik-Experten Christian Hesse ist Freitag, der 13., alles andere als ein Pechtag. „Befragungen zufolge glauben 15 Prozent der Menschen, dass dieser Tag nichts Gutes bringt“, sagte der Stochastik-Professor an der Uni Stuttgart der „Süddeutschen Zeitung“.

Tatsächlich aber habe sich gezeigt, dass die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten an dem Datum niedriger sei als an anderen Tagen: „Warum? Weil die Leute dann besonders vorsichtig sind, manche verlassen nicht mal das Haus. Wenn Sie mich fragen, ist Freitag der 13. ein Glückstag.“

Glücksbringer erhöhen die Zuversicht

Glücksbringer wie etwa Schornsteinfeger oder das vierblättrige Kleeblatt könnten indirekt helfen, fügte er hinzu: „Sportler tragen bei Wettkämpfen ihre Glückssocken. Den Erfolg erzielen sie nicht wegen der Socke, sondern durch die erhöhte Zuversicht.“

Man müsse dem Glück aber auch eine Chance geben, indem man sich „Glücksmöglichkeiten“ aussetze, ergänzte der Experte: „Als junger Mann verließ ich meinen Geburtsort, um andere Länder zu entdecken. Und in einem kleinen Chinarestaurant in der kleinen Universitätsstadt Berkeley, 9.000 Kilometer von zu Hause entfernt, lernte ich vor 35 Jahren meine Frau kennen. Das wäre mir in dem 1.000-Seelen-Ort im Sauerland, aus dem ich komme, nie passiert.“

Auch als Mathematiker stoße man allerdings an Grenzen, wenn man alles berechnen wolle, räumte Hesse ein. Etwa wenn man bei Reisen und bei der Auswahl des Verkehrsmittels das Risiko minimieren wolle: „Das sicherste Beförderungsmittel ist der Aufzug. Leider gelangt man damit nur schlecht in den Urlaub, außer das Reiseziel wäre eine bepflanzte Dachterrasse auf einem Hochhaus.“

Auch die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten könne ein Mathematiker nicht durch Berechnungen erhöhen, so der Statistiker weiter. Aber man könne zum Beispiel an den Polarkreis reisen: „In Tromsö liegt die Chance auf weiße Weihnachten bei 100 Prozent.“

(KNA)

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