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Göttinger Fälschungsskandal: Gerügte Forscher

Nach dem Skandal um gefälschte Forschungsanträge an der Universität Göttingen hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jetzt Maßnahmen gegen involvierte Wissenschaftler beschlossen.

Teja Tscharntke, ehemaliger Sprecher des betroffenen Sonderbereiches, sowie Christoph Leuschner, ehemaliger Sprecher eines ebenfalls betroffenen Graduiertenkollegs, werden für drei Jahre von einer Tätigkeit aus den Gremien der DFG ausgeschlossen. Das teilte die DFG jetzt mit. Gegen drei Forscher wurden „schriftliche Rügen“ ausgesprochen. Bei acht weiteren Forschern sei ein wissenschaftliches Fehlverhalten festgestellt worden. Gegen sie würden jedoch „keine zusätzlichen Maßnahmen“ ergriffen, heißt es in der Mitteilung der DFG.

Die Wissenschaftler hatten mit gefälschten Publikationslisten bei der DFG eine Nachfolgefinanzierung für einen millionenschweren Sonderforschungsbereich beantragt. Unregelmäßigkeiten hatte es auch um ein Graduiertenkolleg gegeben. Die Projekte beschäftigten sich mit der Biodiversität in Regenwäldern.

Die DFG bestätigte jetzt, dass zahlreiche Publikationen, die in den Anträgen als bei einer Zeitschrift „submitted“ („eingereicht“) angegeben waren, tatsächlich erst später oder noch nicht eingereicht worden waren. Manche lagen sogar nicht einmal als einreichbares Manuskript vor. Betroffen waren beim Sonderforschungsbereich 34 Publikationen, beim Graduiertenkolleg 20 Publikationen. Zur Überprüfung der Vorgänge hatte die DFG gegen 16 Wissenschaftler Einzelverfahren eingeleitet. Nach Prüfung der Vorgänge sei die DFG zu dem Schluss gekommen, dass bei 13 Personen ein wissenschaftliches Fehlverhalten – also Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit – vorliege. Die ehemaligen Sprecher hätten eine „besondere Verantwortung“ gehabt, da sie ihre Wissenschaftler „zu einem korrekten Umgang mit Antragsangaben“ hätten anhalten müssen. „Das ist aber nachweislich nicht erfolgt“, teilte die DFG mit.

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