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Umweltdesaster. Durch den Abbau von Ölsand, hier ein Bild aus der kanadischen Provinz Alberta, werden ganze Landstriche umgegraben und Gewässer verschmutzt.

© Reuters

Exklusiv

Helmholtz-Alberta-Initiative: Raus aus dem Ölsand

Helmholtz-Zentren beenden umstrittene Forschungskooperation mit Kanada. Ziel war die Reinigung der verschmutzten Umwelt in den Ölsand-Fördergebieten sowie bessere Aufbereitungstechniken für den fossilen Rohstoff.

Die umstrittene Kooperation zwischen vier Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft und der Universität von Alberta in Kanada hat einen Rückschlag erlitten. Unter dem Titel „Helmholtz-Alberta-Initiative“ (HAI) sollten unter anderem Verfahren entwickelt werden, mit denen Gewässer und Böden, die durch die Erdölgewinnung aus Ölsand in großem Stile verschmutzt wurden, gereinigt werden könnten. Für diesen Teil der deutsch-kanadischen Kooperation habe der Vorstand des Umweltforschungszentrums Halle-Leipzig ein Moratorium beschlossen, bestätigte Bernd Uwe Schneider, Wissenschaftlicher Koordinator der Helmholtz-Aktivitäten innerhalb der HAI, entsprechende Berichte. Nun ist endgültig Schluss. Davon sind auch Projekte betroffen, die die Aufbereitung des Öls effektiver machen sollten.

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass alles, was mit der Ölsandförderung zu tun hat, kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert wird“, sagte Schneider dem Tagesspiegel. „Die beteiligten Helmholtz-Zentren haben sich deshalb dazu entschlossen, diesen ohnehin geringen Anteil der ölsand-bezogenen Forschung zu beenden und die Kooperationen in den übrigen Gebieten auszubauen.“ Dazu gehören etwa Projekte zur Geothermie und zur Abtrennung und Lagerung von CO2 im Untergrund. Zudem sind Kooperationen in der Erforschung von Infektionskrankheiten geplant.

Die Helmholtz-Alberta-Initiative wurde im April 2010 gestartet. Beteiligt sind das Forschungszentrum Jülich, das Deutsche Geoforschungszentrum in Potsdam, das Karlsruher Institut für Technologie sowie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Halle-Leipzig. Für die Zusammenarbeit mit Kanada sollen zunächst bis 2015 etwas mehr als sechs Millionen Euro ausgegeben werden.

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