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Hochschulen: Ein Bund für 15 Unis

Die großen Universitäten Deutschlands beanspruchen eine Führungsrolle. In Berlin haben jetzt 15 Unis, darunter die Freie Universität und die Humboldt-Universität, den Verbund "German U 15" gegründet. Ein Ziel ist ein direkterer Draht zur Politik.

Fünfzehn große deutsche Universitäten haben sich zu dem Verein „German U 15“ zusammengeschlossen, um gemeinsame Interessen besser durchsetzen zu können. Damit sie bei anstehenden Kämpfen um die Unifinanzierung in eine günstige Position kommen, verweisen sie auf ihre herausragenden Forschungsleistungen. „Die Politik muss unsere führende Rolle zur Kenntnis nehmen“, forderte Bernhard Eitel, Rektor der Uni Heidelberg, als einer der Sprecher der U 15, als das Bündnis jetzt in Berlin vorgestellt wurde. Neben Heidelberg gehören aus Berlin die Freie Universität und die Humboldt-Universität sowie die Unis Bonn, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Köln, Leipzig, Mainz, Münster, Tübingen, Würzburg sowie LMU München der Gruppe an.

Die U 15 beanspruchen nicht nur eine besondere Rolle innerhalb der Hochschulrektorenkonferenz für sich, sondern auch bei der künftigen Bund-Länder-Finanzierung nach dem Auslaufen der Exzellenzinitiative im Jahr 2017. HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz sagte, er erwarte von einer Neuordnung der Hochschulfinanzierung, dass „die besonders leistungsfähigen Hochschulen hervorgehoben werden müssen.“ Schließlich seien an den 15 Unis mehr als ein Drittel des hauptamtlichen Personals und mehr als ein Drittel der Professoren in Deutschland versammelt. Die Gruppe verweist auch auf ihre Bedeutung in der Medizinerausbildung: Ihr gehören nur Universitäten mit einer medizinischen Fakultät an.

Olbertz forderte erneut eine Grundgesetzänderung, da die Länder alleine nicht in der Lage seien, für eine bessere Grundfinanzierung zu sorgen: „Regional finanzierte Universitäten kann man nicht in den internationalen Wettbewerb schicken.“ Deswegen müsse sich der Bund an der Grundfinanzierung der Hochschulen beteiligen, und das dauerhaft und nicht nur ersatzweise durch die Helmholtz-Gesellschaft.

Wie wird die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) diese neue Gruppe verkraften? In der HRK gibt es bereits Spannungen zwischen Universitäten und Fachhochschulen. Schon vor Jahren haben sich zudem die führenden Technischen Universitäten zur Gruppe der TU 9 zusammengeschlossen und verfolgen eigenständige Wege bei der Bachelor-Master-Reform für die Ingenieurausbildung. Vor diesem Hintergrund wirkte die Aussage von FU-Präsident Peter-André Alt beschwichtigend: Die Gruppe U 15 sei „ein Teil der HRK“. Die Hochschulrektorenkonferenz bilde das Dach, unter dem die U 15 ihre Position öffentlich ins Bewusstsein rücken wollen.

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