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Hochschulpolitik: „Integration an Unis verbessern“

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft warnt die Bildungspolitik und die Hochschulen vor der „Demografiefalle“. Defizite gebe es etwa bei der Öffnung der Hochschulen für bildungsfernere Schichten.

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft warnt die Bildungspolitik und die Hochschulen vor der „Demografiefalle“. Das deutsche Hochschulsystem sei nicht hinreichend auf die Zeit nach dem derzeitigen Studentenhoch vorbereitet, erklärte der Stifterverband am Donnerstag in Berlin. Noch immer würden zu wenige Nichtakademikerkinder zum Studienerfolg geführt, duale Studiengänge müssten weiter ausgebaut und die Hochschulen für Studierende ohne Abitur weiter geöffnet werden.

In einem Hochschulbildungsreport 2020, an dem die Unternehmensberatung McKinsey mitarbeitet, will der Stifterverband künftig jährlich die Entwicklung der Hochschullandschaft in Hinblick auf die demografische Herausforderung analysieren. Untersucht werden sechs Handlungsfelder, darunter chancengerechte Bildung, akademische Weiterbildung, die Ausbildung von Lehrkräften und die Angebote in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik).

Die Chancengleichheit sieht der Stifterverband für Kinder aus bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund nicht gewährt. Akademikerkinder mit Abitur entschieden sich zu 79 Prozent für ein Studium, Nichtakademikerkinder nur zu 65 Prozent. Bei den Migranten verliere das Bildungssystem zu viele auf dem Weg zum Studienabschluss. Zwar sei die Studierquote der Bildungsinländer mit 75 Prozent hoch, doch ihre Erfolgsquote mit 55 Prozent weit unter der von Deutschen mit 76 Prozent. Stifterverband und Berater empfehlen unter anderem „Integrationshochschulen“ in Ballungsräumen mit speziellen Angeboten, um unterschiedliche Vorkenntnisse der Studienanfänger auszugleichen.

Als „größte Baustelle“ wird die Lehrerbildung an den Hochschulen gesehen. Hier gebe es große Defizite bei der „Diversität im Studium und in den Lehrerzimmern“. Die typische Lehrkraft sei deutsch und weiblich. Die Universitäten müssten sich aktiv um „mehr Männer und Ausländer“ bemühen, heißt es.

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