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Eine Sojus Trägerrakete mit einem Sojus TMA-20 Raumfahrzeug.

© ESA/dapd

Internationale Raumstation: Italiener auf dem Weg zum Himmelslabor

Paolo Nespoli soll am Mittwoch-Abend gemeinsam mit zwei weiteren Astronauten zur Internationalen Raumstation aufbrechen. Er wird dort ein halbes Jahr lang bleiben, Forschung in der Schwerelosigkeit betreiben – und einen phantastischen Blick auf die Erde haben.

Die Arbeit beginnt mit einer Nachtschicht. Im russischen Weltraumbahnhof Baikonur wird es schon Donnerstagfrüh um kurz nach ein Uhr sein, wenn sich die drei Astronauten an Bord eines Sojus-Raumschiffs auf den Weg zur Internationalen Raumstation (ISS) machen. 20.09 Uhr unserer Zeit soll die gleichnamige Rakete abheben. An Ihrer Spitze die Kapsel mit den drei Passagieren: Dem europäischen Astronauten Paolo Nespoli (Italien), dem Russen Dmitri Kondratyev and der Amerikanerin Catherine Coleman.

Wenn alles klappt werden die drei am Freitagabend die ISS erreichen und dort für ein halbes Jahr bleiben. Für den 53-jähgrigen Nespoli ist es ein Wiedersehen, er war bereits im Juni 2006 mit dem Spaceshuttle „Discovery“ zur Raumstation geflogen und hatte geholfen, das „Harmony“-Modul zu montieren. Inzwischen ist die Außenstation der Menschheit in gut 350 Kilometern Höhe deutlich größer. Abgesehen von einem russischen Labormodul, das im nächsten Jahr installiert werden soll, ist die ISS weitgehend fertiggestellt.

Umso mehr Zeit hat die sechsköpfige Stammbesatzung für wissenschaftliche Experimente – die eigentliche Bestimmung des milliardenteuren Gemeinschaftswerks. Nespoli soll rund 30 Forschungsvorhaben betreuen. Zudem wird die sechsköpfige Crew eine weitere Materiallieferung durch den letzten planmäßigen Shuttleflug in Empfang nehmen. Weiterhin sollen bis Mai der unbemannte europäische Frachter „Johannes Kepler“ sowie russische und japanische Cargoflieger eintreffen.

Im Vergleich zu den Anfangstagen der Station vor zehn Jahren ist die ISS inzwischen recht komfortabel. Sie bietet viel mehr Platz. Der unvermeidliche Lärm der technischen Anlagen, etwa so stark wie ein heulender Staubsauger, wurde mithilfe spezieller Dämmungen zumindest etwas gedämmt. Es gibt Sportgeräte, um den gefürchteten Muskelabbau in der Schwerelosigkeit aufzuhalten - und nicht zuletzt den Balkon „Cupola“. So lautet der Name einer kuppelförmigen Moduls mit sieben Fenstern, das im Februar montiert wurde. Offiziell dient es vorrangig der wissenschaftlichen Erdbeobachtung. Nebenbei soll Cupola aber auch der Mannschaft die Zeit fern der Heimat verkürzen, hieß es beim Start. Die Astronauten, die ebenfalls einen Acht-Stunden-Tag haben, können dort nach Feierabend Fern-Sehen, wie es nur auf der ISS möglich ist.

Das Startprogramm der Esa können Sie live verfolgen ab 19.30 Uhr unter www.esa.int

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