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Sally Floyd

© Carole Leita

Digitale Pioniere (50): Sally Floyd: Internet im Datenstau

An Knoten von Computernetzwerken, die viele Signale verarbeiten müssen, kann es zum Stau kommen. Floyd entwickelte ein Verfahren, dass die Warteschlangen verkürzt.

Aller Ehren wert

Jeder Pendler kennt das Problem: Ob im Auto, auf dem Fahrrad oder als Fahrgast der S-Bahn – zu bestimmten Zeiten ist die Gefahr groß, an Kreuzungen oder Umsteigestationen festzustecken, weil zu viel Verkehr ist. Das Gleiche passiert auch im Internet, aber nur selten. Dank der Stauvermeidung durch Sally Floyd.

Zur Person

Sally Floyd kommt aus der Soziologie. 1971 hatte sie ihren Abschluss an der Universität Berkeley gemacht, wechselte dann aber zur Informatik, ebenfalls in Berkeley, wo sie bis zur Pensionierung im Jahr 2009 blieb. Berühmt wurde sie für ihre Arbeit zur Vermeidung von Datenstau. Dieser tritt vorzugsweise an Knoten eines Computernetzwerks auf, die viele Signale verarbeiten müssen. Die Signale geraten in eine Warteschlange, die nur langsam abgearbeitet wird und durch nachkommende Nachrichten immer länger wird.

Floyd entwickelte das RED-Verfahren (Random Early Detection), um die Warteschlangen zu verkürzen. Dabei werden beispielsweise die Senderaten verringert. Ohne solche Methoden wäre das hohe Datenaufkommen im Internet, das zunehmend von mobilen Anwendungen belastet wird, kaum noch zu beherrschen.

Gut zu wissen

Mittlerweile wird zunehmend über Internetverbindungen telefoniert. In den dafür nötigen Routern steckt fast immer RED-Technik.

Vor 75 Jahren stellte Konrad Zuse den ersten funktionsfähigen Computer Z3 in Berlin vor. Aus diesem Anlass blicken das Zuse-Institut Berlin und der Tagesspiegel am 11. Mai auf einer internationalen Konferenz in die digitale Zukunft: „The Digital Future – 75 Years Zuse Z3 and the Digital Revolution.“  75 Folgen über die wichtigsten Wegbereiter des digitalen Zeitalters zeigen, was bisher geschah. Mehr zur Veranstaltung: www.science-match.info

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