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Klirrende Kälte. Diese Abbildung zeigt den bisherigen Kältepol (die russische Wostok-Station) sowie den Bergrücken, an dem die neue Rekordtemperatur aus Satellitendaten berechnet wurde.

© Nasa/dpa

Kältester Ort der Erde: Neuer Kälterekord in der Antarktis gemessen

Seit den Sechzigerjahren gilt die russische Wostok-Station in der Antarktis als kältester Ort der Erde. Vorbei. Neue Satellitenmessungen zeigen: Der Kältepol befindet sich an einem Bergrücken nahe Dome Argus. Dort wurden Minus 93,2 Grad Celsius gemessen.

Diesen Rekordwert präsentierten jetzt amerikanische Geowissenschaftler auf einer Fachtagung in San Francisco. Er unterbietet den bisherigen Rekordhalter, die russische Wostok-Station (Minus 89,2 Grad im Jahr 1983 nach Minus 88,3 Grad im Jahr 1960).

Das Team um Ted Scambos vom National Snow and Ice Data Center in Boulder hatte Satellitendaten ausgewertet, die für den betreffenden Bergrücken mehrfach heftige Minustemperaturen von unter Minus 90 Grad anzeigten. Der neue Spitzenwert wurde demnach in einer klaren Winternacht am 10. August 2010 erzielt. Die Wissenschaftler erklären ihn durch das Zusammenspiel von großer Höhe über dem Meeresspiegel sowie einem wolkenfreien Himmel. Dadurch konnte besonders viel Wärme aus dem Gebiet abgestrahlt werden - und es wurde immer kälter.

Der kälteste dauerhaft bewohnte Ort der Erde befindet sich auf der Nordhalbkugel. Es ist die Siedlung Oimjakon in Sibirien, wo 1933 Minus 67,8 Grad Celsius gemessen worden waren. Diese extreme Kälte erscheint umso drastischer wenn man bedenkt, dass in dieser Region im Sommer durchaus 30 Grad und mehr gemessen werden. Das macht eine Temperaturdifferenz von rund hundert Kelvin.

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