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Medizin: Wirkstoff besiegt Angst bei Ratten

Mit einem körpereigenen Stoff lassen sich bestimmte Ängste vermindern. Das haben US-Forscher entdeckt und hoffen, mit der Substanz künftig posttraumatische Belastungsstörungen und andere Angsterkrankungen besser behandeln zu können.

In Versuchen mit Ratten zeigten die Wissenschaftler, dass die Gabe des Wachstumsfaktors BDNF, der beim Lernen eine Rolle spielt, angstbeladene Erinnerungen verblassen lässt. BDNF lösche das Angstgedächtnis nicht völlig aus, sorge aber dafür, dass es durch angstfreie Erinnerungen überschrieben werde, berichten sie im Fachmagazin „Science“ (Band 328, Seite 128).

Die Biologen hatten den Ratten zunächst in klassischer Forschermanier Angst eingejagt: Sie spielten den Tieren einen Ton vor und versetzten ihnen gleichzeitig einen kleinen elektrischen Schock. Zuletzt erstarrten die Ratten schon vor Furcht, sobald sie nur den Ton hörten. Solch ein Angstgedächtnis lässt sich bei den Tieren wieder überschreiben, wenn man ihnen lange genug den Ton ohne Elektroschock vorspielt – ein Vorgang, den Fachleute als Auslöschungstraining bezeichnen.

Die Forscher um Peters zeigten nun, dass die Auslöschung auch mit Hilfe von Medikamenten funktioniert. Dazu verabreichten sie konditionierten Ratten die Substanz BDNF (brain-derived neurotrophic factor) in den präfrontalen medialen Cortex. Diese Hirnregion ist an der Auslöschung, beziehungsweise Bildung von Gedächtnisinhalten beteiligt. Tatsächlich zeigten diese Ratten nun beim Hören des Tons genauso wenig Angst wie Ratten, die ein klassisches Auslöschungstraining absolviert hatten. dpa

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