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Mars-Maulwurf. Der Roboter soll unter anderem den Wärmefluss des Planeten messen.

©  JPL/Nasa

Planetenforschung: Nasa plant schon den nächsten Flug zum Mars

Die erfolgreiche Landung des Rovers „Curiosity“ gibt dem amerikanischen Marsprogramm Auftrieb: Die Nasa hat für 2016 den Start einer weiteren Sonde zu dem Planeten beschlossen.

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Die Mission „Insight“ soll den inneren Aufbau erforschen und neue Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung des erdähnlichen Planeten liefern. Die Kosten werden auf 500 Millionen Dollar beziffert.

„Insight“ steht nicht nur für „Einblick“, sondern ist zugleich die Abkürzung für „Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport“, auf Deutsch: Erforschung des Inneren mittels seismischer Untersuchungen, Geodäsie und Wärmeleitung. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) liefert dabei ein in den Boden versenkbares Instrument, das den Wärmefluss aus dem Inneren des Planeten zur Oberfläche misst. Das wichtigste Instrument ist ein von der französischen Raumfahrtagentur CNES beigesteuertes Seismometer. Es soll Informationen darüber liefern, wie sich Erdbebenwellen durch den Planeten ausbreiten – und so auch über seinen inneren Aufbau. Wie dick ist die Kruste des Mars, wie groß und wie dicht ist sein Kern? Auf diese Fragen erhoffen sich die Forscher Antworten.

Insight setzte sich in einem Auswahlverfahren gegen zwei andere, hochkarätige Missionsvorschläge durch: die Landung eines Bootes auf einem Methansee auf dem Saturnmond Titan und einen „Hüpfer“ zur Erforschung der Oberfläche eines Kometen.

Pikant: Anfang des Jahres kündigte die Nasa wegen Geldmangels die Kooperation mit Europa für eine „Exo-Mars“ genannte Mission zum Roten Planeten – nun bringt sie Insight auf den Weg. „Die beiden Missionen kommen aus unterschiedlichen Programmen der Nasa und sie unterscheiden sich inhaltlich deutlich“, sagt Tilman Spohn, Leiter des DLR-Instituts für Planetenforschung in Berlin. Er sehe darin keinen Affront gegenüber der europäischen Raumfahrtagentur Esa. Während Exo-Mars ähnlich wie „Curiosity“ auf geochemisch-mineralogische Untersuchungen setze, erkunde Insight eher den tiefen Untergrund.

Um Exo-Mars zu retten, verhandelt die Esa nun mit Russland über mögliche Kooperationen. Spohn ist zuversichtlich, dass die Mission starten wird. Etwa um 2018, schätzt er. „Da ist bereits viel Geld reingeflossen, eine Absage kann sich die Esa nicht leisten.“

Anm.: Aufgrund eines Fehlers in der Korrekturrunde war in einer früheren Fassung zu lesen, die Nasa habe wegen Geldmangels eine Kooperation mit der Esa für "Exo-Mars" angekündigt. Das ist nicht richtig. Tatsächlich lief die Kooperation zu diesem Thema schon länger und wurde Anfang 2012 gekündigt, im Sinne von beendet. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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