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Studierende eilen durch das Foyer einer Universitätsbibliothek.

© Gerhard Leber/imago stock&people

Promovieren nach dem Bachelor: Fast Track zur Promotion in Berlin selten

Leidet die Qualität der Doktorarbeit, wenn sie gleich nach dem Bachelor geschrieben wird? Der Berliner Senat sieht die Qualität gewahrt.

Die Wissenschaftsverwaltung sieht kein „Aufweichen der Promotionsqualität durch Fast Track an den Berliner Hochschulen“. Eine entsprechende Anfrage hat der CDU-Abgeordnete Hans-Christian Hausmann gestellt. Mit einer Fast-Track-Promotion ist es seit der Novelle des Hochschulgesetzes von 2011 in Berlin grundsätzlich möglich, nach dem Bachelor- ohne vorherigen Masterabschluss mit einer Doktorarbeit beginnen. Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach weist in seiner Antwort darauf hin, dass dies keineswegs eine gängige Praxis an den Berliner Universitäten ist.

Bislang wenige abgeschlossene Direkt-Promotionen

Die Zahlen, die die Unis der Verwaltung geliefert haben, gehen weit auseinander. So geben FU und TU an, je 15 Fast- Track-Promotionen seien erfolgreich abgeschlossen worden, die HU meldet nur eine. Seit Bestehen der Fast-Track-Option haben an der TU die meisten Schnellläufer das Angebot wahrgenommen: Über alle Fakultäten waren es in den Jahren zwischen 2011 und 2016 elf bis 33 jährlich. An der FU waren es jährlich drei bis elf. Die HU meldet nur vereinzelte Verfahren – zwei für 2013 und sechs für 2015. In den Lebenswissenschaften sind die Zahlen aber nicht erfasst.

Die Entscheidung für den Fast Track liegt nicht allein bei den Studierenden. Nach dem Hochschulgesetz werden Bachelorabsolventen „nach einem Eignungsfeststellungsverfahren unmittelbar zur Promotion zugelassen“. Deshalb können die Unis das Verfahren nicht zum Standard erheben und nicht prinzipiell ablehnen, betont Krach.

Fast Track soll die Ausnahme bleiben

Alternativ können sie aber die Promotion parallel zum Master anbieten. Hausmann fragt, ob einheitliche Qualitätskriterien gegenüber der klassischen Promotion gewährleistet seien. Die erforderlichen Promotionsleistungen seien normiert, antwortetet Krach. Die Anforderungen seien auch so hoch, „dass sie in der Regel nur nach erfolgreichem Abschluss eines Masterstudiums erfüllt werden können“. Der Fast Track werde weiterhin die Ausnahme bleiben.

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