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Kommunikation ist ein Teil der Arbeit vieler Wissenschaftler:innen.

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Scicomm-Support: Neue Initiative unterstützt Wissenschaftskommunikatoren gegen digitale Gewalt und Hassrede

Die neu gestartete Plattform Scicomm-Support soll Forschenden und Kommunizierenden eine erste Anlaufstelle bieten, wenn sie Angriffen oder Konflikten ausgesetzt sind – besonders im Netz.

Wissenschaftler:innen und andere Wissenschaftskommunikator:innen werden häufig Ziel von Hassreden, Drohungen oder diffamierenden Kampagnen. Vornehmlich in den sozialen Medien häufen sich die Angriffe und Wissenschaftsfeindlichkeit ist ein verbreitetes Phänomen. Die Corona-Pandemie hat dieses Problem besonders hervorgehoben, doch auch in anderen Forschungsgebieten, insbesondere mit gesellschaftspolitischer Relevanz, mehren sich die Angriffe auf Forschende.

Betroffene haben meist keine Anlaufstelle, an die sie sich wenden können, wenn sie Ziel solcher Angriffe werden. An dieser Stelle setzt die neue, bundesweite Initiative des Bundesverbandes Hochschulkommunikation und von Wissenschaft im Dialog (WiD) an. Der „Scicomm-Support“ soll Betroffenen von digitaler Gewalt, diskreditierenden Medienkampagnen und weiteren Formen von Angriffen und unsachlich ausgetragenen Konflikten in der Wissenschaftskommunikation eine Anlaufstelle bieten.

„Das Ziel des Scicomm-Supports ist, Forschenden und Kommunizierenden bei Angriffen Rückhalt und Unterstützung zu bieten“, sagt Dr. Benedikt Fecher, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog. „Von Forschenden wird heute erwartet, dass sie sich aktiv am öffentlichen Diskurs beteiligen und für viele Forschende ist öffentliche Kommunikation mittlerweile Teil ihrer Arbeit. Diese Offenheit macht sie jedoch angreifbar. Deshalb brauchen wir Unterstützungsangebote für Betroffene, auch um das Wissenschaftssystem insgesamt resilienter zu machen.“

„Wir haben vor knapp anderthalb Jahren mit der Arbeit am Scicomm-Support begonnen mit dem Ziel, eine Lücke im Wissenschaftssystem zu schließen. Der Bedarf an einer – eng mit den institutionellen Kommunikationsbereichen der Wissenschaftseinrichtungen zusammenarbeitenden – bundesweiten Unterstützungsstruktur für Personen, die Wissenschaft kommunizieren, wurde immer offensichtlicher. Dass der Scicomm-Support jetzt mit so vielen renommierten Einrichtungen als Partner und Unterstützer starten kann, ist für mich auch ein Zeichen der Anerkennung und Reputation von Wissenschaftskommunikation“, so Julia Wandt, Vorsitzende des Bundesverbandes Hochschulkommunikation.

Die Plattform Scicomm-Support unterstütze Betroffene in Form einer persönlichen Beratung täglich von 7 bis 22 Uhr. Die Beratung ist kostenlos und telefonisch erreichbar. Die Unterstützung erfolgt durch erfahrene Kommunikator:innen des Bundesverbandes Hochschulkommunikation. Darüber hinaus sind auf der die Plattform Informationen und Ressourcen, wie Leitfäden, Checklisten und Best-Practice-Empfehlungen, zu finden. In Zukunft soll das Angebot um Trainings erweitert werden. Zusätzlich zur Kommunikation soll auch eine rechtliche Beratung möglich sein, sowie bei Bedarf eine psychologische Unterstützung vermittelt werden.

Scicomm-Support ist in das von der Volkswagenstiftung geförderte Pionier-Projekt KAPAZ (Kapazitäten und Kompetenzen im Umgang mit Hassrede und Wissenschaftsfeindlichkeit) eingebettet. Für die rechtliche Expertise wird der Scicomm-Support mit einem Projekt der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius kooperieren, an dem auch die Bucerius Law School beteiligt ist. HateAid wird am Aufbau von Scicomm-Support beteilt sein und das Projekt begleiten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sind Partner des Projekts.

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